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Der schnelle Weg, neue Bekanntschaften zu finden

Urlaubs­reisen bieten die Chance, andere Länder und andere Menschen kennen­zu­lernen. Wir stellen Ihnen die zehn besten Regeln vor, um leicht und locker Kontakt zu finden.

Die einen sind von Natur kontakt­freudig und kommen an jeder Ecke mit Fremden ins Gespräch. Andere schauen staunend zu und fragen sich: Wie machen die das bloß? Das Geheimnis lautet: Sie brauchen dafür weder eine Super­aus­strahlung noch geistreiche Sprüche. Im Gegenteil, je trivialer und durch­schnittlicher, desto besser. Von einem Fremden könnte – zumindest theoretisch – eine Gefahr ausgehen. Wer erfolg­reich Kontakte schließt, signalisiert deshalb schon in der ersten Sekunde: Hey, keine Gefahr! Ich bin völlig normal und freundlich, ein Typ wie du und ich.

Hier sind die 10-Egonet-Kontakt-Regeln, mit denen Sie beiläufig – ohne Zwang und Anstrengung – mit jedermann ins Gespräch kommen:

1. Wenden Sie sich rasch Ihrer Zielperson zu. Haben Sie jemanden entdeckt, der sympathisch wirkt, und würden Sie ihn oder sie gern kennenlernen? Zögern Sie nicht länger als zwei Sekunden. Je länger Sie warten und Ihr Gegenüber nur anstarren, desto mehr wächst sein Misstrauen. Wenn Sie sich keine Abfuhr holen wollen, dann suchen Sie entweder rasch Kontakt oder gar nicht.

2. Stellen Sie Fragen. Vergessen Sie alle geistreichen Sprüche aus Ratgebern. Der Königsweg zu Unterhaltung sind Fragen. Je simpler, desto besser. Wer etwas gefragt wird, fühlt sich aufgefordert, eine Antwort zu geben. Fragen Sie:

  • „Sind Sie von hier?“
  • „Wo kommen Sie her?“
  • „Wo wohnen Sie hier?“
  • „Wie lange sind Sie schon hier?“
  • „Wissen Sie, was für ein Gebäude das da drüben ist?“

3. Geben Sie Auskünfte über sich. Was Sie auch fragen – geben Sie die gleichen Informationen über sich preis. Das sorgt für Ausgewogenheit im Gespräch und verhindert, dass Ihre Fragen das Gespräch in ein Verhör verwandeln. Wenn Sie also fragen: „Woher sind Sie?“ fügen Sie hinzu „Ich komme aus …“ Wenn Sie fragen „Wie lange sind Sie schon hier?“ fügen Sie hinzu „Ich bin letzten Freitag hier angekommen“.

4. Achten Sie auf Ihre Körpersprache. Signalisieren Sie Offenheit und Vertrauen. Dafür brauchen Sie keine ausgeklügelte Schauspiel­kunst, sondern lediglich auf drei Elemente achten:

  • Wenden Sie Ihr Gesicht und Ihre Vorder­seite Ihrem Gesprächs­partner zu. Damit signalisieren Sie: Ich wende dir meine unge­teiltes Interesse zu und vertraue dir.
  • Schauen Sie ihm oder ihr in die Augen. Den Blick abzu­wenden würde Unsi­cherheit und Ängste übermitteln. Sie müssen Ihr Gegenüber nicht anstarren. Lassen Sie vielmehr Ihre Augen über sein Gesicht wandern. Solange Sie miteinander reden, wirkt Ihr Blick nicht aufdringlich, sondern signalisiert Interesse und Sympathie.
  • Lächeln Sie. Zugegeben, Lächeln auf Befehl fällt schwer. Doch wenn Sie freundlich über Ihr Gegenüber denken, lächeln Sie von ganz allein. Wenn das nicht reicht, denken Sie an was Lustiges. was Sie zum Schmunzeln bringt.

5. Smalltalk ist angesagt. Die ersten zehn Minuten widmen Sie sich einer kleinen Plauderei. Sprechen Sie übers Wetter, erzählen Sie, was Sie im Urlaub noch vorhaben, wo Sie bisher Urlaub gemacht haben, was Ihr Job ist und wo Sie wohnen. Der Smalltalk ist absichtlich trivial. Er dient dazu, einen ersten allgemeinen Eindruck voneinander zu bekommen. Er zeigt: Sie sind sympathisch und in der Lage, sich auf Unbekannte einzustellen. Für tiefgründige Gespräche ist immer noch Zeit, wenn Sie einander besser kennen.

6. Wahren Sie freundliche Distanz. Auch wenn Sie auf eine Urlaubsliebe aus sind – rücken Sie ihm oder ihr nicht allzu rasch auf die Pelle. Beim ersten Kontakt respektieren Sie ein Berührungs­tabu. Erst wenn Sie eine Unterhaltung führen, bei der Sie beide eine überraschend starke Überein­stimmung finden, dürfen Sie Ihrem Gegenüber für eine Sekunde die Hand zustimmend auf den Unterarm legen. Und nur, wenn der andere daraufhin nicht erschrocken zurückzuckt, können Sie auf mehr hoffen. Viele erfreuliche Bekanntschaften endeten auf halbem Wege, weil einer von beiden allzu rasch in die Intimzone des anderen vordringen wollte.

7. Zeigen Sie Interesse, aber keine intime Neugier. Sie haben über Ihr Wer und Woher geplaudert – wie nun weiter? Fragen Sie nach Hobbys. Was unternimmt Ihre neue Bekanntschaft im Urlaub? Am Strand abhängen? Party ohne Ende? Sportliche Herausforderungen bewältigen? Zeigen Sie Interesse für ihre/seine Vorlieben und erzählen Sie im Gegenzug, was Ihnen wichtig ist. Krankheiten, religiöse Überzeugungen und sexuelle Praktiken sind dagegen erst einmal tabu.

8. Finden Sie Gemeinsamkeiten. Zahlreiche Menschen haben Kontakt­schwierig­keiten, weil sie andere von sich überzeugen wollen. Sobald Ihr Gegenüber in einem Punkt anders denkt als sie selbst, fangen sie an zu argu­mentieren. Ein Wort ergibt das andere und schnell ist das schönste Streit­gespräch im Gange. Am Ende hat man einander gründlich die Meinung gesagt und geht verärgert auseinander. Kontakt­freudige Menschen wissen von vornherein, dass keine zwei Menschen in allem einer Meinung sind. Sie halten es für müßig, die Unterschiede auszudiskutieren. Sie fahnden vielmehr nach Überein­stimmungen. Sie bestätigen einander in ihren Meinungen. Sie suchen nicht Gegner, sondern Bundesgenossen. Erst muss sich eine Bekanntschaft festigen und dafür braucht es Gemein­samkeiten. Danach kann man immer noch über Unterschiede reden.

9. Verabreden Sie sich. Viele Bekanntschaften sind flüchtig. Man reden ein paar Minuten miteinander und geht dann wieder auseinander. Wenn Sie glauben, da ist mehr drin – verabreden Sie sich zu gemeinsamen Unternehmungen. Etwas zusammen erlebt zu haben, schafft ein festeres Band als bloße Gespräche.  Am besten eignen sich dafür gemeinsame Hobbys. Wenn Ihr neuer Bekannter gern surft oder wandert und Sie auch – schlagen Sie vor, es mal gemeinsam zu probieren.

10. Dauerbe­kanntschaft ja oder nein? Wenn es beim Urlaubs­flirt bleiben soll, wecken Sie keine falschen Hoffnungen. Machen Sie keine Versprechungen, die Sie nicht halten wollen. Kaum jemand erwartet, dass Sie ewige Liebe schwören, wenn Sie sich ein paar nette Tage machen wollen. Es wäre schade, wenn Sie am Ende im Streit aus­einander gingen. Wenn Sie in München wohnen, Ihr Urlaubs­flirt aber in Kiel – wäre einer von Ihnen wirklich bereit, alles aufzugeben, um für die neue Liebe umzuziehen? Und wenn ja – wird diese Begeisterung füreinander auch noch so groß sein, wenn Sie beide nicht mehr Haut an Haut liegen wie im Moment, sondern seit Wochen nur noch per Handy Kontakt halten? Besser ist es zu sagen: Es war wunderschön. Wollen wir in Kontakt bleiben? Und wenn ja: Warten wir ab, was der Alltag nach dem Urlaub daraus macht.

Mehr dazu von unserem Autor in seinen Büchern:
Frank Naumann: Die Kunst des Smalltalk. Leicht ins Gespräch kommen, locker Kontakte knüpfen. Rowohlt Taschenbuch, € 8,95
Frank Naumann: Die Kunst der Sympathie. Die selbstbewusste Art, sich beliebt zu machen. Rowohlt Taschenbuch, € 8,95

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veröffentlicht im Juli 2010 © by www.berlinx.de

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