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Grüne Natur erzeugt gute Laune

Gestresst, schlecht gelaunt und wenig Zeit? Wer seine Stimmung verbessern will, heißt es, muss ent­spannen und ab­schalten können. Das braucht Zeit und Rückzugs­möglich­keiten. Und wenn Ihnen beides fehlt?

Wer kennt nicht all die klugen Rat­schläge für ein entspanntes, stressfreies Leben! Sich ausgewogen ernähren, Wechsel zwischen Anspannung und Ruhe, dreimal wöchentlich Joggen, Auszeiten nehmen … Wenn jedermann diese Regeln kennt, warum befolgen sie dann so wenige?

Die Antwort kennt jeder, der in einem durch­schnitt­lichen Alltag lebt. Nur wenige Menschen können sich einen Tages­ablauf leisten, in dem sie jederzeit Stunden der Entspannung unter­bringen können. Und wer zu dieser Minderheit, hat Entspannung gar nicht nötig. Der Mehrheit, die mehr Ruhe und Entspannung braucht, findet dafür weder Zeit noch Gelegenheit:

  • Überstunden und Berufs­verkehr fressen einen Großteil der Freizeit auf.
  • Familie und Kinder werfen die beste Freizeit­planung über den Haufen.
  • Sparsame Wohn­verhältnisse bieten keine Rückzugs­möglich­keiten.
  • Partner und Freunde platzen dazwischen, wenn man Zeit für sich allein sucht.
  • Erschöpfung raubt die Kraft und Motivation für ausglei­chende Freizeit­aktivi­täten.
  • Krankheiten und Aller­gien gestatten nur wenig körper­liche Aktivität.
  • Sorgen hindern uns, abzu­schalten und den Kopf frei zu bekommen.

Joe Barton und Jules Pretty von der Universität von Essex haben jetzt einen Weg gefunden, wie geplagte Zeit­genossen ihre Stimmung rasch verbessern können. Sie brauchen weder Gelegenheit zum Mittags­schläfchen, noch Jogging oder Meditation. Es genügt, sich fünf Minuten in grüner Natur aufzuhalten. Das muss kein großer Wald sein. Ein paar Bäume und ein Stück Rasen genügen. Sie müssen dort keinen Sport treiben. Es genügt, spazieren zu gehen und die Augen auf das Grün zu richten. Innerhalb von nur fünf Minuten verbessern sich die Stimmung und das Selbstwertgefühl nachhaltig.

Der Gute-Laune-Effekt setzt schon in den ersten Sekunden ein und steigert sich in den nächsten Minuten weiter. Dabei hebt sich die Stimmung in den ersten fünf Minuten am stärksten. Am günstigsten wirkt eine Parklandschaft mit einem kleinen See auf unsere Seele. Der Grund dafür liegt bei unseren entfernten Vorfahren. Sie fühlten sich in einer offenen Landschaft mit See am sichersten. Gefahren wie Raubtiere waren von weitem zu sehen. Durch einen Sprung ins Wasser konnte man sich vor Tigern & Co. leicht in Sicherheit bringen.

Viele Stadtparks bieten daher neben Bäumen, Sträuchern und Wiese auch einen kleinen Teich an. Zu der erholsamen Wirkung des Grüns auf unsere Augen kommt die frische Luft, die zum tiefen Durchatmen einlädt. Wenn also Stress und Ärger zu Ihrem Alltag gehören – sparen Sie sich gute Vorsätze für Freizeit­aktivitäten, die Sie doch nicht durchhalten. Nutzen Sie vielmehr die Fünf-Minuten-Oasen in Ihrer Umgebung. Dafür einige Tipps:

  • Kommen Sie abends in Stop-and-go-Berufsverkehr an einem Park vorbei? Fahren Sie rechts an und gehen Sie fünf Minuten hinein.
  • Nutzen Sie fünf Minuten Ihrer Mittagspause, um vor die Tür zu gehen, an eine Stelle wo etwas Grün wächst.
  • Wählen Sie auf Ihren Wegen zu Einkäufen und Behörden Pfade, die an Grünflächen vorbei führen.
  • Planen Sie keine großen  Freizeit­aktionen, wenn sie für Sie mehr Stress als echte Erholung bedeuten. Machen Sie lieber am Wochenende zwei, drei kleinen Spaziergänge im Grünen.
  • Wenn Sie Freizeit­sportler sind: Nutzen Sie möglichst viele Wege durch die Natur.

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veröffentlicht im Juni 2010 © by www.berlinx.de

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