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Maximale Entspannung in minimaler Zeit

Fühlen Sie sich häufig müde? Könnten Sie Urlaub gebrauchen, auch wenn Ihr letzter Urlaub erst wenige Wochen zurück liegt? Lernen Sie mit Egonet, sich optimal zu erholen.

Schlafstörungen, anhaltende Nervosität, ständige Müdigkeit – die Symptome mangelnder Erholung sind vielfältig. Überlastung und Dauerstress können eine Ursache sein. Viel häufiger fehlt es jedoch an der Fähigkeit, in kürzester Zeit seine Energiespeicher wieder aufzuladen. Denn auch viele Menschen, die objektiv wenig zu tun haben, fühlen sich erschöpft.

Wir Menschen sind biologisch an hohe Dauerbelastungen angepasst. Unsere Vorfahren fanden ihre Nahrung nicht im nächsten Supermarkt, sondern waren oft wochenlang unterwegs, um ihrer Gruppe das Überleben zu sichern. Das Leistungspensum von Triathleten, Wüstenexpeditionen und Führungskräften mit übervollen Terminkalendern zeigt, dass auch in uns ungenutzte Reserven schlummern. Auf der anderen Seite hat sich das chronische Müdigkeitssyndrom zu einer Modekrankheit entwickelt, Klagen über Dauerstress gehören längst zum guten Ton. Was läuft falsch?

Das Paradoxe ist: Spitzenleute besitzen die Fähigkeit, sich in kürzester Zeit zu erholen. Studien zeigten, dass Manager mit 60-Stunden-Woche im Schnitt gesünder sind als der Durchschnitt der Bevölkerung. Wir können sogar als Umkehrung formulieren: Wer fähig ist, sich rasch und nachhaltig zu erholen, ist auch in der Lage, Spitzenleistungen zu erbringen und Karriere zu machen. Wer das nicht kann, wird sich schon nach wenigen Stunden Arbeit erschöpft fühlen. Unlust und Müdigkeit werden zum Dauerzustand.

Welche Merkmale zeichnen ein Erholungs-Genie aus?

Training. So wie ein Marathonläufer täglich seine Kilometer läuft, muss auch Entspannung trainiert werden. Gewöhnen Sie sich an, jeden Tag dreimal für wenige Minuten völlig abzuschalten. Lassen Sie Ihre Muskeln locker, schließen Sie die Augen und stellen Sie sich eine schöne Landschaft vor. Kein Grübeln über kommende Verpflichtungen, keine äußeren Ablenkungen. Noch besser: Lernen Sie eine Entspannungstechnik wie Meditation, Yoga , autogenes Training oder progressive Muskelentspannung. Üben Sie sie täglich.

Wechsel von An- und Entspannung. Sie sind gerade so schön im Arbeitsfluss und machen deshalb durch, bis Sie die Aufgabe erledigt haben oder absolut nicht mehr können? Falsch! Sie können Ihre Leistungskurve um das Zweifache verlängern, wenn Sie nach zwanzig Minuten zwei Minuten Entspannungspause einlegen. Also dann, wenn Sie sich noch voll leistungsfähig fühlen. Laden Sie Ihre Batterien auf, wenn Sie noch mehr als halbvoll sind! Die Minipause ist das Geheimnis aller Spitzenleute, die über Jahre 12 Stunden und mehr am Tag arbeiten. Selbst beim Marathon hat sich diese Methode bewährt. Der Trainer Jeff Galloway hat eine Methode entwickelt, Umgeübte nach wenigen Monaten mit guten Zeiten auf die 42-km-Distanz zu schicken. Er lässt sie alle paar Kilometer dreiminütige Gehpausen einlegen!

Fitness. Wer Ausdauersport betreibt, erhöht auch seine geistige Konzentrations- und Durchhaltefähigkeit. Der Grund: Es dauert länger, bis die Leistungsreserven erschöpft sind. Nehmen wir an, Sie brauchen bislang für ein bestimmtes Pensum 10 Stunden am Tag. Wenn Sie jetzt eine Stunde für Sport abzweigen, erleiden Sie dennoch keinen Zeitverlust. Dank Ihrer neuen Fitness schaffen Sie das gleiche Pensum nun in 8 Stunden, weil Sie nun nach sieben Stunden noch so konzentriert sind wie vorher nur in den ersten beiden Stunden.

Motivation. Aufgaben, die Sie als sinnlos empfinden, rufen Gefühle der Erschöpfung hervor. Auch dann, wenn Ihre Batterien noch voll sind. Das Gehirn will sich aber der undankbaren Aufgabe entziehen und täuscht deshalb Erschöpfung vor. Abhilfe: Kein Multitasking – immer nur an einer Aufgabe zur Zeit arbeiten. Statt dessen etwa alle 90 Minuten die Art der Beschäftigung wechseln, das beugt dem Einschlafen der Motivation vor. Einen Sinn in der Aufgabe entdecken – Tipps dafür finden Sie in unseren Artikeln über Selbstmotivation undMotivationsbremsen.

Regelmäßigkeit. Versuchen Sie, immer zur gleichen Zeit zu arbeiten oder sich zu erholen. Der Körper gewöhnt sich nach spätestens drei Monaten an den Rhythmus und nutzt die Zeiten besser. Falls Sie Schichtarbeiter sind: Halten Sie auch in Ihren jeweiligen Schichten konstante Tageseinteilungen durch. Ihr Gehirn ist clever genug, auch den Wechsel zwischen mehreren festen Tagesabläufen zu managen.

Urlaub als Ausgleich. Der Nutzen eines längeren Urlaubs ist lange überschätzt worden. Egal, wie lange der Ausstieg aus dem Alltag dauert – drei Wochen nach Ihrer Rückkehr ist der Effekt verpufft. Es genügt eine Woche Urlaub, um diese Entspannung für wenige Wochen zu erreichen. Das fand die Konstanzer Arbeitspsychologin Sabine Sonnentag heraus. Mehrere Kurzurlaube übers Jahr verteilt sind daher nützlicher als einmal vier Wochen am Stück.

veröffentlicht im Juni 2007 © by www.berlinx.de

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