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Wie stark ist Ihr innerer Motor?

Fühlen Sie sich vital und energiegeladen? Oder häufig müde, abgeschlafft, ausgepowert? Bewundern Sie Leute, die Beruf und Familie meistern, und am Abend noch locker und lächelnd mit beschwingtem Gang einhergehen? Egonet erklärt ihr Geheimnis.

Manche Menschen scheinen tatsächlich über unerschöpfliche Reserven zu verfügen. Als ob Sie über eine geheime Energiequellen verfügen, die nie versiegt. Doch jeder Mensch unterliegt wie jeder andere Teil der Natur dem Energieerhaltungssatz. Der besagt, Energie kann weder aus dem Nichts erzeugt, noch vernichtet werden. Man kann sie nur umwandeln und weitergeben.

Falls Sie Vitalität ausstrahlen und Schwierigkeiten mit einem Lächeln meistern wollen, brauchen Sie nur eine Regel zu beherzigen: Tanken Sie mehr Energie als Sie abgeben? Schwierig bei Ihrem Alltag? Stellen Sie einfach mal Ihre tägliche Energiebilanz auf. Was bringt Ihnen und was kostet Sie wieviel Energie? Machen Sie zwei Spalten. Danach überlegen Sie, welche Energieräuber Sie beseitigen und welche Energielieferanten Sie stärker nutzen wollen. Egonet gibt Ihnen einige Tipps, wie Sie Ihre Bilanz verbessern.

Energielieferanten. Wie nehmen Energie mit der Nahrung auf. Außerdem erholen wir uns im Schlaf und bei Entspannung von Energieverlusten. Dabei baut der Körper Nahrungsmittel in körpereigene Energie um. Allerdings nicht: Viel hilft viel. Denn wir sind durch unsere Gene auf ein bestimmtes Optimum eingestellt. Überschüsse an Nahrung landet in Fettdepots auf Bauch und Hüften. Das zusätzliche Gewicht verschlechtert die Energiebilanz, weil wir nun mehr Energie brauchen, um unseren schwereren Körper zu bewegen. Wer gerade soviel isst, wie er im Alltag an Anergie benötigt, bleibt schlank und nutzt seine Energie effektiver. Wichtiger als die reine Energie der Kohlenhydrate sind Vitalstoffe wie Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe. Sie sorgen dafür, dass der Körper die Energie optimal nutzen kann. Das gleiche Optimum gilt übrigens auch für Schlaf und Entspannung. Wer zu wenig schläft, ist (und wirkt) müde. Wer zuviel schläft, wird träge.

Energieumsatz optimieren. Je stärker Ihr innerer Motor ist, desto effektiver nutzt er die aufgenommene Energie. Deshalb wirken fitte Menschen vitaler. Ihre Muskeln, Ihr Kreislauf und Ihr Gehirn holen aus der gleichen Energiemenge mehr Leistung heraus. Training von Körper und Geist minimiert Reibungsverluste. Zugleich verjüngt Fitness. Das kennt ejder Mechaniker: Ein alter Motor verbraucht mehr Treibstoff, weil mehr Energie durch Reibung als nutzlose Wärme verpufft. Doch auch hier gibt es ein Optimum. Zu wenig Fitness macht den inneren Motor schwach. Zu viel Training überfordert den Körper und fügt ihm irreparable Schäden zu. Leichte Anstrengung von Geist und Muskeln genügt, um ihre Vitalität fühlbar zu steigern.

Energie konzentrieren. Legen Sie ein Blatt Papier eine Stunde in die Sonne, und es passiert gar nichts. Bündeln Sie jedoch die Lichtstrahlen mit Hilfe eines Brennglases, genügen wenige Sekunden, um es zu entzünden. Die Energie ist die gleiche geblieben – aber ihre Konzentration auf einen Punkt vervielfacht die Wirkung. Jeder Profisportler weiß: Er muss sich auf eine Disziplin beschränken, um Spitzenleistungen zu erbringen. Es kann Spaß machen, immer wieder mal was Neues in Angriff zu nehmen. Doch wer auf vielen Hochzeiten tanzt, hat mit einem Nachteil zu kämpfen. Wenn er 100 Prozent Energie auf zwei Vorhaben zu je 50 Prozent aufteilt, ist er in beiden Feldern denen unterlegen, die nur ein Gebiet beackern – selbst wenn sie dort nicht 100 Prozent, sondern nur 70 Prozent leisten.

Energieabgabe beschränken. Wer vor lauter Alltagspflichten kaum zum Durchatmen kommt, verschwendet mehr Energie, als er nachtanken kann. Da hilft nur eins: Vereinfachen Sie Ihr Leben, setzen Sie Prioritäten, beschränken Sie sich auf das Wesentliche. Lesen Sie dazu unsere Beiträge Downshifting, Geduld, Faulheit, Zeitmanagement, Ordnung halten und Vom Muß zur Muße. Gönnen Sie sich immer wieder kleine Pausen. Das ist auch das Geheimnis der vitalen Lebenskünstler. Sie verströmen Ihre Energie nicht ununterbrochen. Sie wechseln vielmehr geschickt zwischen Anspannung und Entspannung.

Energie zum Fließen bringen. Ein Motor bringt auf einer glatten Straße mehr Tempo als auf einem Holperweg. Ähnlich arbeitet unserer innerer Motor. Gehen Sie motiviert und mit Lust an Ihre Aufgaben, läuft die Sache wie geschmiert. Starten Sie dagegen mit innerem Widerstreben, kommt trotz aller Anstrengungen nicht viel dabei heraus. Der amerikanische Psychologe Mihaly Csikszentmihaly hat die lustvolle Tätigkeit untersucht und SieFlow (Fließen) genannt. Wer in seinem Tun aufgeht – egal, ob Künstler, Forscher oder Bastler – vergißt Raum und Zeit um sich. Er ist zu hundert Prozent auf sein Tun konzentriert. Und leistet Dinge, die bei andern wegen der Ablenkungen auch in der doppelten Zeit nicht zustande kommen. Viele kreative Leistungen entstanden im Flow. Wie Sie sich motivieren, erfahren Sie in unseren Beiträgen über Selbstmotivation und Motivationsbremsen.

Veröffentlicht im Mai 2005 © by www.berlinx.de

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