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Es ist eine alte Klage der Män­ner, dass sie die Frau­en nicht ver­stehen. Stimmt das? Und wenn ja – sind Männer zu dumm, weib­liche Wünsche zu erkennen? Oder können Frauen ihre Ge­dan­ken und Ge­füh­le besser ver­bergen? Ego­net verrät Ihnen die Ant­wort.

Eine Fee will einem Mann einen Wunsch erfüllen. Sein Urlaub steht vor der Tür, deshalb antwortet er: „Ich hätte gern eine Brücke von hier direkt nach den Seychellen!“
Die Fee sagt: „Das ist aber schwer, so eine lange Brücke. Hast du nicht einen einfacheren Wunsch?“
Er überlegt: „Dann verrate mir, wie ich die Frauen verstehen lerne.“

Männern fällt es tatsächlich schwerer, Absichten und Motive des anderen Geschlechts zu begreifen. Frauen durchschauen Männer leichter. Das zeigten Forscher der US-Universität Indiana. Sie spielten ihren Studenten und Studentinnen Videoaufnahmen von Berliner Speed-Datings vor. Auf ihnen hatten Flirtwillige fünf Minuten Zeit, einander kennenzulernen. Die jungen Amerikaner sollten nun beurteilen, ob die Flirtenden aneinander interessiert waren oder nicht.

Das Ergebnis bot einige Überraschungen. Die Beurteiler – egal ob männlich oder weiblich – konnten die Absichten der flirtenden Männer recht gut einschätzen. Doch sie waren erfolglos bei der Einschätzung der Frauen. Das heißt, auch Frauen können die Absichten anderer Frauen schlecht beurteilen. Männer wiederum erkennen recht gut, ob Männer interessiert sind oder nicht.

Der Unterschied liegt also nicht in der Fähigkeit, genauer hinzuschauen. Sondern im sichtbaren Verhalten. Frauen sind nicht die sensibleren Beobachter. Sie können ihre Motive aber besser verbergen. Sie wirken auch dann freundlich und motiviert, wenn sie den Kerl, der ihnen gegenübersitzt, in Wahrheit unmöglich finden.

Die Gespräche auf den Videobändern wurden auf deutsch geführt. Die Beurteiler waren jedoch Amerikaner. Sie konnten kein deutsch. Sie verließen sich auf den Tonfall und die Signale der Körpersprache. Daran erkannten sie recht klar, ob der Mann interessiert war oder nicht. Bei einer Frau ließ sich aus diesen äußeren Zeichen nicht entnehmen, was sie dachte.

Den Unterschied zwischen Männern und Frauen finden wir nicht nur beim Flirten. Männer gelten als notorische Fremdgeher, Frauen als treu. Aber da ein Mann eine willige Frau braucht, um fremd gehen zu können, sind beide Geschlechter rein rechnerisch gleich treu bzw. untreu. Warum haben Frauen dann den besseren Ruf? Weil Männer ihre Untreue schlechter verbergen können, werden sie häufiger erwischt. Frauen gehen heimlicher fremd, und das mit Erfolg. Sie weiß von seinen Seitensprüngen. Er ahnt nicht, dass sie es ihm seit Jahren mit gleicher Münze heimzahlt.

Da viele Frauen keine eindeutigen Signale senden, gelten sie als geheimnisvoll. Auch nach vielen Jahren Ehe bleibt die Frau für Männer ein Mysterium. Das ist kein Zufall. Für Frauen steht bei der Partnerwahl mehr auf dem Spiel. Sie sollte erkennen, ob der Erwählte ein guter Vater sein wird oder ob er sich als Hallodri und Schlägertyp entpuppt. Während ein Mann für eine attraktive Frau schnell Feuer und Flamme ist, lässt sie sich Zeit mit dem Beobachten und Beurteilen. Deshalb muss sie sein Interesse lang genug wach halten, ohne sich schon für oder gegen ihn zu entscheiden.

Erinnern Sie sich an die Fee am Anfang der Geschichte? Sie bat um eine einfachere Aufgabe als eine Tausende Kilometer lange Brücke zu bauen. Der Mann wünschte sich: „Verrate mir, wie ich die Frauen verstehen lerne.“ Wie reagierte die Fee auf den neuen Vorschlag?
Sie seufzte: „Soll die Brücke ein- oder zweispurig werden?“

veröffentlicht im April 2009 © by www.berlinx.de

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