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Wie Sie andere für Ihre Ziele gewinnen

Wie leicht fällt es Ihnen, Hilfe und Unter­stützung für Ihre Vorhaben zu finden? Bei uns erfahren Sie mehr über die Kunst der Motivation.

Die meisten Menschen lieben die Bequem­lichkeit. Sie lassen sich ungern für fremde Ziele einspannen. Selbst wenn es um ihre eigenen Angele­genheiten geht, sind Sie froh, wenn ein anderer ihnen lästige Pflichten abnimmt.

Die Sache hat einen Haken. Wenn alle so denken, tut niemand mehr irgendetwas. Zum Glück sind uns unsere Ziele meist wichtiger als die Bequem­lichkeit. Also strengen wir uns an, um mit Unterstützung unserer Mitmenschen unsere Wünsche zu verwirklichen. Einige sind wahre Meister darin, andere für ihre Ziele einzu­spannen. Was ist ihr Geheimnis?

Psychologen unterscheiden zwischen äußeren und inneren. Äußerliche Anreize sind Geld, Beförderungen und alle Arten von Belohnungen wie Extraurlaub, Dienstwagen, Reisen oder auch wichtige Kontakte. Solche äußeren Anreize wirken wie Suchtmittel. Sie sind sehr wirksam beim ersten und zweiten Mal, doch mit der Zeit verlieren sie an Wirkung. Belohnungen werden schnell zur Gewohnheit. Um weiter einen Anreiz zu bieten, muss die Dosis gesteigert werden: Noch mehr Geld, immer luxuriösere Dienstwagen oder Fernreisen.

Deshalb setzen Motivations­experten auf innere Antriebe. Sie besitzen zwei unschätz­bare Vorteile: Sie wirken dauerhaft und sie kosten Sie kein Geld. Die wirksamsten sind:

Sich beliebt machen. „Ich wäre dir so dankbar.“ – „Wenn du das tätest, hättest du bei Kathrin etwas gut.“ – „Auf dich kann man sich verlassen.“ Kaum jemand lässt sich die Chance entgehen, Sympathiepunkte zu sammeln. Allerdings wird der so Motivierte erwarten, in Zukunft mehr Zuneigung zu erfahren. Wenn nicht, wird er diese Sätze als leeres Gerede werten.

Sein Können unter Beweis stellen. Wir drücken uns vor unange­nehmen Pflichten. Aufgaben jedoch, bei denen wir zeigen können, was wir drauf haben, übernehmen wir gern. Wenn Sie Hilfe brauchen, gehen Sie also nicht nach dem Gießkannen­prinzip vor. Suchen Sie jemanden, der genau auf diesem Gebiet seine Stärken hat: „Kannst du bitte für mich … Ich weiß, du bist da eine Koryphäe, während ich mich völlig hilflos fühle.“

Bekanntschaften schließen. Neue Leute kennen­lernen, ist ein wichtiger Antrieb. Netzwerke wie Facebook verdienen daran Milliarden. Wenn Sie zum Beispiel Hilfe beim Umzug brauchen, bitten Sie zwei Ihrer Freunde, die einander noch nicht kennen. Sagen Sie: „Du wirst bei der Gelegenheit Sven kennen­lernen. Er ist wie du ein Fan von unserem Fußballklub.“

„Wichtig“ werden. Manche Aufgaben bieten die Chance, auf sich aufmerksam zu machen: „Wenn du das erfolgreich über die Bühne bringst, werde ich meinem Chef davon berichten. Er sucht immer mal gute Leute für Sonder­aufgaben. Du weißt, er zahlt gut. Und es wäre nicht das erste Mal, dass er jemanden weiterempfiehlt.“

Von ungeliebten Aufgaben entbinden. Erfolgreiches Motivieren ist oft ein Tausch­geschäft: „Wenn du diese Sache übernimmst, erledige ich solange deinen Routine­kram.“ Manche Menschen sind zu fast allem bereit, wenn sie dafür ihrer täglichen Tret­mühle entfliehen können.

Aufgaben konkret eingrenzen. Manche Menschen wehren sich nur deswegen gegen einen Gefallen für Sie, weil sie nicht genau wissen, wie viel auf sie zukommt. Sagen Sie deshalb möglichst genau, was Sie erwarten und was nicht: „Ich bitte dich nur, nur diese eine Aufgabe bis übermorgen zu überwachen. Ich erwarte nicht, dass du auf Dauer einsteigst.“

Freiräume zusichern. Wenn Sie eine Aufgabe delegieren, überlassen Sie dem anderen zu entscheiden, wie er Sie erledigt. Auch wenn er anders vorgeht, als Sie es getan hätten. Auf das Ergebnis kommt es an, nicht auf das Wie. Legen Sie Wert darauf, dass Ihr Anliegen auf eine bestimmte Weise erledigt wird, dann tun Sie es lieber selbst.

Ressourcen zur Verfügung stellen. Wir lassen uns gern einspannen, wenn damit ein Privileg verbunden ist:„Du darfst auch meinen Mercedes nehmen.“ – „Du darfst auch länger aufbleiben.“ – „Du kannst gern über unser internes Netzwerk gehen.“

Unterstützung zusichern. Einige wehren sich gegen eine neue Aufgabe, weil sie unerwartete Schwierig­keiten fürchten. Sagen Sie, dass Sie Ihren Helfer bei Problemen auf keinen Fall im Regen stehen lassen werden: „Mein Handy ist die ganze Zeit an. Du kannst mich jederzeit anrufen, wenn irgendwas nicht so klappt wie vorgesehen.“

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Buchtipp:
Udo Rudolph: Motivationspsychologie kompakt. Beltz, € 26,95

veröffentlicht im Februar 2012 © by www.berlinx.de

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