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Wenn man mittels bestimmter Hypnosetechniken andere Menschen in Tiefschlaf versetzen kann, dann muß es doch auch möglich sein, dies mit sich selbst zu machen?
Im 3. und letzten Teil unserer Serie über Hypnose, lesen Sie einen Erfahrungsbericht über einen Selbstversuch.

Im ersten Teil habe ich über meine Experimente zum „Rauchen abgewöhnen durch Hypnose“ berichtet. Dort handelte es sich meist um eine sehr leichte Form von Hypnose, welche man auch als Suggestion bezeichnet.

Der zweite Teil handelte davon, wie ich einen Probanden in eine tiefe Trance versetzt habe und mit ihm allerlei interessante Experimente anstellte.

Im dritten und letzten Teil unserer Serie über Hypnose will ich Ihnen etwas über meine Hypnoseexperimente mit mir selbst berichten.

Es gibt bekanntlich eine Reihe von Möglichkeiten zur Selbsthypnose.
Man kann das „Autogene Trainig“ (AT) durchaus als eine Form betrachten. Auch fernöstliche Meditationstechniken wie z.B. „Yoga“ oder „Transzendentale Meditation“ (TM) kann man in diesen Bereich einordnen.

Meine Herangehensweise war aber eine etwas andere. Während man für die soeben genannten Techniken sehr lange üben und teilweise sogar einen religiösen Hintergrund akzeptieren muß, wollte ich mich im wörtlichen Sinne selbst hypnotisieren.

Insbesondere die Möglichkeit, längst vergangene Ereignisse wieder zu erinnern, war für mich der Hauptgrund darüber nachzudenken.

Es müßte doch gelingen, sich mittels eines Recorders schnell und unkompliziert selbst in eine Trance zu versetzen.

Gedacht, getan; genau wie ich es (im zweiten Teil beschrieben) mit meinem Bekannten getan hatte, sprach ich die Suggestionsformeln auf Band.
Dann legte ich mich bequem auf mein Sofa und hörte mir meine eigene Stimme an. Die Suggestion für die Wärme und Schwere funktionierte auf Anhieb, allerdings zum einschlafen brachte ich mich nicht. Wahrscheinlich war ich dazu zu gespannt oder erregt und stand zu sehr als Beobachter neben mir selbst.
Dieses Experiment ist deshalb aber nicht mißlungen und muß nur ein paar mal wiederholt werden, sagte ich mir. Also spielte ich jeden Tag ein bis zweimal mein Band ab.
Tatsächlich, nach ca. zehn Versuchen schlief ich tief und fest ein.
Die Konditionierung, wie man diesen Trainigseffekt auch nennt, hatte gegriffen. Von nun an schlief ich jedesmal, quasi auf eigenen Befehl vom Band gegeben, ein.

Nun konnte ich mich in meinem Selbstversuch an die nächste Stufe machen.
Dazu brauchte ich noch einen zweiten Recorder mit Mikrofon, welchen ich auf Aufnahme geschaltet, parallel zu dem anderen mitlaufen ließ. Auf die abzuspielende Kassette sprach ich ca. 5 Minuten nach dem Einschlafbefehl eine Frage. Die Antwort, welche ich darauf hoffentlich geben würde, sollte das Mikrofon des anderen Recorders dann aufzeichnen.

Leider weckte mich beim ersten Versuch meine Frage aus meinem Schlaf auf.
Daraufhin sprach ich meine Frage noch einmal leiser auf das Band.
Das Ergebnis war, dass ich einfach durchschlief und die Frage ignorierte. Mir blieb nichts weiter übrig als wieder auf einen Konditionierungseffekt zu hoffen.

Ein paar Tage später war meine Freude groß, als ich tatsächlich eine Antwort hörte. Allerdings war es leider nur ein unverständliches Gemurmel, wie man es von Leuten kennt, welche im Schlaf sprechen.

Trotz mehrerer Versuche gelang es mir leider nicht, mir neue oder verschüttete Geheimnisse mit dieser Technik aus dem Unterbewußtsein zu locken.
Entweder schlief ich durch oder ich murmelte unverständliches Zeug oder aber ich gab eine verständliche Antwort, die ich aber mit meinem Bewußtsein kontrollierte und später auch erinnern konnte, so daß ich das Band gar nicht abzuhören brauchte.

Im Unterschied zu einer „Fremdhypnose“ waren mir ja die Fragen, welche vom Band kamen auch schon vorher bekannt.

Trotzdem möchte ich diese Versuche nicht als gescheitert ansehen.

Fazit:

Bei Bedarf kann ich mich von einem Band in einen Tiefschlaf bringen lassen und dann damit die gleichen Effekte wie durch AT erzielen; mich entspannen, beruhigen sowie mir Botschaften zum Wohlbefinden, Selbstsicherheit und so weiter suggerieren.

Falls ein(e) EGONet-LeserIn diese Experimente wiederholen möchte und zu ähnlichen oder anderen Ergebnissen kommt, wären wir sehr interessiert an einem Feedback.

Hier erfahren Sie mehr über Selbsthypnose >>>>

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