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Welche Gaben erfreuen und welche nicht

Alle Jahre wieder beginnt der Stress. Was soll man bloß schenken? Was der andere mag, kann er sich selbst leisten und hat er wahrscheinlich längst in seinem Besitz.

Notzeiten waren goldene Zeiten für Schenkende. Als warme Wollsocken oder ein Pullover noch Luxus waren, brauchte der Gebende nicht lange nachdenken – vorausgesetzt, er besaß das nötige Geld. Heute muss ein Geschenk originell sein und eine persönliche Note besitzen. Und das sind nur zwei von vielen Anforderungen an das perfekte Geschenk!  Außerdem sind peinliche Fehlgriffe zu vermeiden, die Wünsche des Empfängers sollte man kennen, bei Kleidung auch seine Größen, das Geschenk sollte nicht billiger wirken als es kostete und die Verpackung sollte Stil verraten.

Die Umtauschorgien nach Weihnachten beweisen, wie häufig wir scheitern. Allen, die noch ratlos sind, schenkt Egonet fünf Geschenktipps.

Standard ist okay. Die Sucht, um jeden Preis – im wörtlichen Sinne – originell sein zu wollen, führt zu mehr Fehlgriffen als Geschenk­klassiker wie Bücher, CDs, Wein und elektronische Geräte. Selbst die Krawatte für den Herrn und das Parfüm für die Dame sind möglich, sofern er täglich eine Krawatte umbindet und sie nie ohne Parfüm aus dem Haus geht. Nur sollte man den Geschmack des Empfängers und die Bandbreite der Möglichkeiten kennen. Wer keine Ahnung von Musik hat und wahllos eine CD aus dem Regal zieht, braucht sehr viel Glück, um nicht betretene Mienen zu ernten.

Wünsche erkunden. Am leichtesten fällt Schenken dem, der das ganze Jahr auf zufällig geäußerte Vorlieben und Wünsche geachtet und sie sich notiert hat. Wie oft sagt die gute Freundin nebenbei: „So was hätte ich auch gern.“ Oder: „Vielleicht sollte ich auch mal ein Buch von dem lesen.“ Notieren und schenken! Manchmal freilich liegen diese Wünsche im Hochpreis­segment. Dann tun Sie sich mit anderen, ebenso ratlosen Freunden des Empfängers zusammen und schenken ihm das teure Teil gemeinsam.

Erlebnisse statt Dinge. Die meisten von uns haben längst übervolle Schränke. Zum Fest kommen mit den Geschenken weitere Dinge hinzu, die verstaut sein wollen. Eine Einladung in ein Spezialitätenrestaurant, ein Theater- oder Bowlingabend, ein Ausflug per Schiff oder Ballon oder ein Wochenendtrip sind Geschenk­alternativen für Leute, die schon mehr als genug besitzen.

Anregung statt Agitation. Lena findet eine Band toll und will ihre Freundin Katrin von ihrer Musik überzeugen. Die Freundin reagiert reserviert. Da liegt die Versuchung nahe, ihr Musik der Gruppe auf CD zu schenken, in der Hoffnung, Katrin auf diesem Weg für ihren Musikgeschmack zu gewinnen. Katrin lächelt höflich und schiebt die CD am nächsten Morgen in ihre unterste Schublade. Wenn Sie nicht wollen, dass Ihr Geschenk ungenutzt verstaubt und irgendwann heimlich entsorgt oder weiterverschenkt wird, sollten Sie das Fest nicht für als Plattform für Überzeugungsarbeit nutzen. Anders sieht es aus, wenn Sie einem Literaturfreund, der immer nur bei seinen Büchern zu Haus hockt, Theaterkarten schenken, damit er mal unter Leute kommt. Solojogger freuen sich unter Umständen über eine Vierteljahresmitgliedschaft in einem Fitnessstudio.

Präsentation. Wem das optimale Geschenk einfach nicht einfallen will, kann statt dessen mit der Art der Verpackung und Präsentation punkten. Je unorigineller das Geschenk, desto persönlicher und einfallsreicher sollte das Drumherum sein. Der Klassiker ist das Geldgeschenk. Überreichen Sie nicht einfach einen Hundert-Euro-Schein im Briefumschlag. Wechseln Sie das Geld in kleine Scheine (Fünfer, Zehner), basteln Sie daraus einen Fächer und schreiben Sie ein paar persönliche Zeilen dazu: „Ein Fächer zu Kühlung für eure nächste Reise in den heißen Süden“.

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veröffentlicht im Dezember 2012 © by www.berlinx.de

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