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Was Handlinien verraten
(zur größeren Ansicht der Hand, bitte auf das Bild klicken)

Enthüllen die Linien einer Hand Geheimnisse meines Charakters? Lange Zeit als Aberglauben abgetan, zeigen neue Forschungsergebnisse, das an der alten Kunst durchaus etwas dran ist.

Handlesen – alles nur Hokuspokus? Durchaus nicht, behauptete kürzlich Marc Breedlove von der Universität in Berkeley (Kalifornien). Er und seine Kollegen vermaßen die Fingerlängen von 720 Personen und fanden, daß individuell unterschiedliche Hormonkonzentrationen sich in der Länge der Finger zeigt. Je mehr Testosteron (das männliche Sexualhormon) im Embryo produziert wird, desto länger wird der Ringfinger im Vergleich zum Zeigefinger.

Besonders deutlich ist dieser Zusammenhang bei Frauen, die ja Testosteron im Blut haben, wenn auch zehnmal weniger als ein Mann. Eine höhere Testosteronkonzentration läßt bei ihnen eher männliche Charakterzüge hervortreten. John Manning von der Universität Liverpool fand in einer Studie an 200 Personen, daß Frauen mit längerem Ringfinger über ein hohes Durchsetzungsvermögen verfügen und psychisch überdurchschnittlich stabil sind. Ihre kommunikativen Fähigkeiten sind dagegen weniger entwickelt. Sind Ring- und Zeigefinger dagegen gleich lang, sind sie sprachgewandt und können sich bei Konflikte diplomatisch aus der Affäre ziehen..

Auch Männern mit längerem Ringfinger sind nicht sonderlich wortgewandt. Dafür sind sie sportlich und verfügen über eine hohe Potenz. Wenn wir bedenken, daß Hormonkonzentrationen viele weitere Merkmale beeinflussen – von der Dominanz der linken bzw. rechten Hirnhälfte bis zur Gesundheit (Migräne, Depressionen usw.) – dann ist das, was ein geschickter Handleser erkennt, mehr als bloßes Raten.

Selbst wenn Sie nicht an die Kunst des Handlesens (Chiromantie) glauben: ein toller Partyspaß ist sie allemal. Und ein guter Vorwand, Leute kennenzulernen (siehe unseren Beitrag übers Flirten). In unserer Kurzanleitung stellen wir Ihnen die wichtigsten Merkmale der Hand und ihre Bedeutung vor. Welche Linien und Finger jeweils gemeint sind, verrät Ihnen unsere Zeichnung.

Lebenslinie: Sie beginnt zwischen Daumen und Zeigefinger und verläuft um den Venusberg Richtung Handgelenk. Ist sie lang, tief und glatt: gute Gesundheit und hohes Alter. Unterbrechungen und Verzweigungen nach unten weisen auf Krankheiten und/oder Unfälle hin.Eine versickernde Lebenslinie: Tod durch Altersschwäche.

Kopflinie: Über der Lebenslinie quer durch die Hand. Lang und tief: umfassender Verstand. Kurz und tief: einseitiger Verstand. Abfallende Verlaufsrichtung: phantasievoll, beeindruckbar. Aufsteigende Verlaufsrichtung: nüchtern, sachlich. Gemeinsamer Beginn mit der Lebenslinie: verständnisvoll und einfühlsamer Umgang mit dem andern Geschlecht. Beginn weit über der Lebenslinie: Neigung zu Schroffheit und Prüderie. Kleine Querstriche durch die Kopflinie: Neigung zu Kopfschmerzen und/oder Gehirnleiden.

Herzlinie: über der Kopflinie mit umgekehrter Verlaufsrichtung (vom kleinen Finger zum Zeigefinger). Lang, tief, glatt: aufrichtiges Empfinden und Mitgefühl. Ende der Herzlinie zwischen Zeige- und Mittelfinger: gütig und aufopfernd. Ende im Zeigefinger: herrschsüchtig.Ende hinterm Zeigefinger: widmet sein Leben einer einzigen Beschäftigung. Je näher die Herzlinie und Kopflinie liegen, desto mehr dominiert der Kopf über die Gefühle.

Schicksalslinie: Vom Handgelenk zum Mittelfinger. Sehr tief eingeschnitten: Lebensweg von vorgegebenem Schicksal bestimmt. Schicksalslinie beginnt erst in der Handmitte: später Erfolg. Schicksalslinie fehlt: eigen bestimmter Lebensweg. Unterbrechungen: Schicksalsschläge. Zickzacklinie: Unglück, vom geraden Weg abkommen.

Kunstlinie: zweigt von der Schicksalslinie ab zum Ringfinger. Deutlich ausgeprägt: künstlerische Begabung. Erscheint daneben eine zweite Linie (Geldlinie) kann der Betreffende von seinem Talent leben. Kreuze oder Quadrate auf den Linie weisen auf nur sporadische Geldeingänge hin. Fehlen beide Linien gibt es weder Ruhm noch Glück.

Merkurlinie: rechts neben den Kunstlinien, unterm kleinen Finger. Eine Linie, lang und kräftig: geschäftliches Geschick. Mehrere dünne Linien: wissenschaftliche Interessen. Merkurlinie mit Geld- oder Kunstlinie verbunden: Reichtum durch Wissenschaft oder Geschäfte.

Gesundheitslinie (Hepatica): Bogen unter der Merkurlinie. Sie fehlt bei den meisten. Ist sie vorhanden, weist sie auf Gesundheitsprobleme hin. Oft Leiden innerer Organe.

Glückslinien: Bis zu 4 Reifen um das Handgelenk. Sind sie klar und deutlich: Glück. Sind sie unterbrochen: Glück nach harter Arbeit. Fehlen sie: kein Glück.

Erotische Linien: kleine Linien auf dem Venusberg. Ein starker Venusberg deutet auf ausgeprägte Sinnlichkeit und Vitalität hin. Starke, lange parallele Linien: starke, sinnliche Liebesgefühle. Kürzere, schwache Linien: weniger Sinnlichkeit. Gitterwerk von Linien: Neigung zu Zerwürfnissen, kurzen, konfliktreichen Beziehungen.

Erfolgslinien: Kleine Linie von der Kopflinie zum Zeigefinger. Gerade Linien: Ehrgeiz führt zu Erfolg. Durchkreuzte Linien: Hindernisse auf dem Weg zum Erfolg. Durchkreuzende Linie stärker als die Erfolgslinien: Scheitern der ehrgeizigen Pläne.

Venusring: Bogen unterhalb von Mittel- und Ringfinger. Geschlossener Ring(e). Enttäuschung in der Liebe. Halboffener Ring: Enttäuschung wird überwunden. Mehrere Ringe: übergroße Empfindlichkeit macht das Miteinander-Auskommen schwer.

Kontaktlinien: Querlinien unterhalb des kleinen Fingers. Ihre Anzahl steht für die Zahl der Freundschaften. Aufwärts verlaufend: glückliche Beziehungen. Abwärts: unglückliche Beziehungen. Durchkreuzte Linien: konfliktreiche Beziehungen.

Marsfinger. Ist das obere Glied des Daumens sehr groß: starker Wille. Ist das untere Glied größer: mehr Logik und Verstand als Durchsetzungsstärke. Ein langer Daumen zeigt: so einer bekommt, was er will.

Jupiterfinger: Je ausgeprägter der Zeigefinger, desto stärker die Herrschsucht. Ist er relativ kurz: Neigung zur Unterordnung.

Saturnfinger: seine Ausprägung zeigt die Neigung zu Vorsicht. Ausgleich und vernünftigem Abwägen an.

Apollo- oder Sonnenfinger: der Ringfinger zeigt die Emotionen. Ist er lang: Neigung zu Übertreibung, aber auch zu künstlerischem Temperament.

Merkurfinger: zeigt die geselligen Talente an. Lebhaft und gesellig ist, wessen kleiner Finger bis zum oberen Glied des Ringfingers reicht.

Literaturtip:

Es gibt viele Bücher übers Handlesen. Wir empfehlen einen Roman, der die Karriere eines Chiiromantieexperten schildert und in seinem Mittelteil eine komplette Anleitung für Handleser enthält:

John Erpenbeck: Aufschwung. Goldmann Taschenbuch 44594.

Mai 2003 © by www.berlinx.de

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