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Gesunder Schlaf – wer wünscht sich das nicht?

In der letzten Ausgabe informierten wir Sie über Fakten rund um den Schlaf. Diesmal geht es um Schlafstörungen, ihre Diagnose, Selbsthilfe und Therapien.

Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin hat bei der Durchsicht früherer Statistiken herausgefunden, daß die durchschnittliche Schlafdauer der Deutschen in den letzten zwanzig Jahren um eine halbe Stunde pro Nacht abgenommen hat. Das bedeutet zum Glück nicht, daß jeder von uns weniger Schlaf findet als seine Eltern, als sie in unserem Alter waren. Ein Teil der Abnahme ist auf Veränderungen der Alterspyramide zurück-zuführen. Da Ältere weniger schlafen als Junge, und es heute mehr Ältere gibt als früher, sank folglich die mittlere Schlafdauer.

Das übrige sind jedoch gewachsene Schlafdefizite. Ausweitung der Schichtarbeit, mehr Streß in der Arbeit, aber auch wegen der Arbeitslosigkeit, und der Siegeszug der Erlebnisgesellschaft fordern ihren Preis. Immer mehr Spätfilme im Fernsehen, immer mehr Fernflüge über Zeitzonen hinweg, immer mehr Hetze, um alle Freizeitangebote wahrnehmen zu können. Lärm, die zunehmende Vereinzelung (Single-Gesellschaft), wachsender Medikamenten-mißbrauch. Die Krankenkassen finanzieren jedes Jahr Schlafmittel mit über 300 Millionen Mark. Für 400 Millionen Mark kaufen die Deutschen rezeptfreie Mittel aus eigener Tasche dazu. Zwei Millionen Deutsche nehmen die Mittel regelmäßig, auch wenn jeder zweite von ihnen sagt, daß die Tabletten nichts mehr nützen.Bei Patienten, die wegen chronischer Schlaflosigkeit Schlaflabors aufsuchten, fanden die Mediziner folgende Ursachen:· Äußere Ursachen wie Schichtarbeit oder nächtlicher Lärm aus der Umgebung: 9 Prozent.· Organische Krankheiten wie Diabetes oder Schlaf-Apnoe (Erklärung siehe weiter unten): 24 Prozent.· Drogen, Medikamente, Alkohol: 7 Prozent.· Streß, seelische Belastung, eigenes Verhalten (z.B. Fernsehen bis in die Nacht): 24 Prozent.· Depression, Angstneurosen und andere psychische Störungen: 36 Prozent. Da im Regelfall nur schwere Störungen in Schlaflabors überwiesen werden, ist die häufigste Schlafstörung, die durch Streß, seelische Belastung und ungesunde Gewohnheiten verursachte „echte“ Schlafstörung, hier unterrepräsentiert. In der Realität kommt sie am häufigsten vor. Die Betroffenen begnügen sich aber meist, sich selbst mit Schlafmitteln zu therapieren, und sich irgendwann mit der Schlaflosigkeit abzufinden, wenn die Tabletten nicht mehr wirken. Selbst von den schwer Schlafgestörten sucht nur etwa die Hälfte Hilfe bei einem Arzt. Unterschiedliche Ursachen für Schlafstörungen erfordern unterschiedliche Heilungskonzepte. Die gute Nachricht lautet: Für so gut wie jede Schlafstörung gibt es inzwischen bewährte Therapien. Einige davon sind erst in den letzten Jahren entdeckt und erprobt worden. Die schlechte Nachricht: Was in dem einen Fall funktioniert, kann in einem anderen Fall völlig verkehrt sein. Eine gründliche Untersuchung von einem Facharzt ist daher unerläßlich. Wußten Sie, daß es beispielsweise eine Schlafstörung gibt, bei der die Einnahme von Schlafmitteln lebensgefährlich werden kann? Wir kommen gleich darauf zurück. Falls Ihnen Schlafstörungen zu schaffen machen, wollen wir Ihnen helfen, die Ursache zu ergründen. Schauen Sie sich den folgenden Link an.
Welche Beschreibung trifft für Sie am ehesten zu?(Nicht berücksichtigt wurden eindeutige äußere Ursachen wie Lärm, Schlafentzug durch fröhliches Nachtleben sowie Drogen, Kaffee, Alkohol und ähnliches.)

Ermitteln Sie Ihr Schlafprofil!

 

Juli 1999 © by www.berlinx.de

 

 

 

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