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Fitness für die Harmonie von Körper und Geist

Lange Zeit assoziierten wir Fitness mit hartem Training bis zur Erschöpfung. Kein Wunder, daß die meisten, die jemals den versuch unternahmen, sich einem regelmäßigen Training zu unterziehen, nach kurzer Zeit wieder aufgaben. Damit soll jetzt Schluß sein, versprechen neue Fitnessprogramme. (Mit Übungsbeispielen)

Vergessen Sie alle Ermahnungen aus früher Kindheit, daß leiden muß, wer schön und gesund sein will. Da gibt es einmal die vom Schicksal begünstigten, denen die Gene liefern, was unsere Kultur als schön und gesund empfindet. Sie essen, soviel sie wollen und werden nicht dick. Von Kindesbeinen an sind ihre Proportionen so beschaffen, wie sie die Jurys auf Schönheitswettbewerben erwarten. In ihrer Familie werden alle mindestens achtzig, egal ob sie rauchen, trinken, sich bewegen oder den ganzen Tag faulenzen.

Doch was ist mit den Normalsterblichen wie Sie und ich? Sind wir gezwungen, uns mit Nahrungsersatzstoffen, Kräuterpillen und ständig nagenden Hungergefühlen durch unser Leben zu schleppen? Müssen wir uns jeden Tag stundenlang an Kraftmaschinen quälen, um wenigstens einigermaßen akzeptabel auszusehen?

Schon seit langem warnen Ärzte vor den Risiken suchthaft betriebenen Kalorienzählens und Körperertüchtigung. Abmagerungsmittel bringen Nebenwirkungen wie Dauerdurchfall, Juckreiz, Haarausfall, Herzrhythmus- und Gleichgewichtsstörungen mit sich. So mancher Freizeitsportler bestraft sich selbst mit Spätschäden an den Gelenken und Bändern. Selbst wenn der gesundheitliche Nutzen überwiegt: Das harte Training zeichnet sich im Laufe der Jahre auf dem Gesicht ab. Schauen Sie sich unseren Außenminister Joschka Fischer an. Seine Disziplin, mittels Joggen sein Gewicht um dreißig Kilo reduziert zu haben, ist bewundernswert. Aber seit dieser Zeit wirkt er abgehärmt, die Entbehrungen haben ihn gezeichnet.

Neue Trainingsprogramme, insbesondere für Frauen, betonen die Harmonie von Körper und Geist. Die Schweizer Autorin Benita Cantieni entwickelte einen Übungsplan, der die Geschmeidigkeit, die Kraft, die Beweglichkeit und die Anmut gleichzeitig steigert. Da bekanntlich eine aufrechte Körperhaltung eine aufrechte Geisteshaltung nach sich zieht, bringen ihre Übungen – die Körperform und Haltung gleichermaßen verbessern – ein gesteigertes Körperbewußtsein und als Folge auch ein gesteigertes Selbstbewußtsein mit sich. Eine natürliche Haltung hat nichts mit Brust ‘raus und Bauch rein zu tun, sondern mit Leichtigkeit, Selbstwahrnehmung, und anatomisch sparsamen Bewegungen. Den eigene Übungsplan stellt sich jeder individuell zusammen, starre Trainingsabläufe sind out. Abwechslung ist angesagt. Fachleute sprechen vom Crosstraining: Variation der Bewegungen stärkt die Muskeln ganzheitlich.

Jeder weiß, daß man ein gewisses Maß an Anstrengung durchaus genießen kann. Wer sich aber quälen muß, um eine bestimmte Leistung zu erreichen, ist auf dem Weg sich zu überanstrengen und seinen Körper zu schädigen. Die neuen Übungsprogramme planen deswegen einen Wechsel von Anspannung und Entspannung ein. (Im Gegensatz zu früheren Trainingsplänen, die lediglich empfahlen, sich hinterher auszuruhen oder zwischendurch ein Stretching einzuschieben.) Während die einen Muskelgruppen angespannt werden, erholen sich die anderen.

Ein gutes Buch zur Anleitung für die sanfte Fitness geht auch auf Fragen ein wie

  • Was tun, wenn mir wichtige Übungen nicht gelingen oder ich Schmerzen spüre?
  • Wie überwinde ich meine Unlust an der Anstrengung?
  • Wie erreiche ich bei wenig Zeit dennoch spürbare Erfolge?

Zu den Übungsbeispielen:

Unser Literaturtip:

Benita Cantieni: CANTIENICA® – Das Powerprogramm für mehr Lebensenergie, Lebensfreude und Lebensqualität. Verlag Gesundheit Berlin 1998. DM 29,90.

ISBN 3-333-01022-4

(Alle Übungen im Buch werden mit Hilfe von Fotos erklärt.)

Das Fitnessprogramm CANTIENICA® – 5 Übungsbeispiele
(Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlag Gesundheit Berlin)

Januar 1999 © by www.berlinx.de

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