Wie Sie lernen, mit jedermann ins Gespräch zu kommen
Kontaktfreude erleichtert das Leben, im Beruf ebenso wie im Privatleben. Wenn auch Sie zu diesen Glückskindern gehören wollen – Kontaktfähigkeit ist erlernbar.
Haben Sie schon einmal auf einer Party herumgestanden, wo alle sich zu kennen scheinen – nur Sie blieben allein mit Ihrem Glas? Hatten Sie sich in diesem Moment gewünscht, einen magischen Schlüssel zu besitzen, der Ihnen alle Herzen öffnet? Zwar sind mehr als die Hälfte aller Menschen in solchen Situationen schüchtern, aber warum sollten gerade Sie nicht zur anderen Hälfte gehören!
Es gibt gute Gründe, warum die meisten Menschen sich schwer tun, auf Fremde zuzugehen. Kontakte können Nachteile mit sich bringen:
Scheu vor Fremden scheint Teil unseres Erbgutes zu sein. In der Steinzeit waren Ressourcen knapp. Was die Natur nicht lieferte, musste man sich eben beim Nachbarstamm holen. Wer von unseren Vorfahren nicht auf der Hut war, ist ausgestorben.
Unsere Selbstachtung hat uns die Angst vor der Blamage eingeimpft. Der andere könnte mir eine Abfuhr erteilen. Wer niemanden anspricht, kann sich auch nicht blamieren.
Seine Ruhe haben wollen. Kontakte sind anstrengend. Wer sich auf ein Gespräch einlässt, braucht Geduld zuzuhören und muss bereit sein, alles zu ertragen, was eine beginnende Beziehung so mit sich bringt – Missverständnisse, Widerspruch, Höflichkeitsrituale und Verpflichtungen. Wenn die neue Bekanntschaft sich mehr über den Kontakt freut als Sie, kann es schwierig werden, sie wieder los zu werden.
Suchen Sie trotzdem nach mehr Kontakt? Kontakte bringen auch Vorteile:
Echte Freunde. Sie können Menschen kennenlernen, die mehr sind als Namen auf einer Facebookliste.
„Vitamin B“. Sie finden im Job die richtigen Verbindungen nach oben, Hilfe bei Kollegen und viele Kunden.
Liebe finden. Je mehr potentielle Partner Sie kennenlernen, um so größer ist Ihre Chance, dem oder der Richtigen zu begegnen.
Ausstrahlung. Sie sehen offener und sympathischer aus, weil kontaktfreudige Menschen positiv und zugänglich wirken.
Ein Trainingsprogramm für mehr Kontaktfreude besteht aus drei Stufen: Vorbereitung, Üben und Praxis.
Vorbereitung. Wie oft haben Sie schon sympathischen Fremden gegenüber gestanden, aber einfach nicht gewusst, wie Sie ein Gespräch anfangen können? Überlegen Sie sich deshalb zu Hause eine Reihe von Varianten, die zu Ihnen passen und sich als Gesprächsbeginn eignen. Daraus muss nicht gleich eine tolle Beziehung hervorgehen. Zuerst kommt es darauf an, überhaupt erst einmal ins Gespräch zu kommen, und sei es nur für fünf Sekunden. Am besten eignen sich Fragen, weil der andere darauf antworten muss. Zum Beispiel:
- Fragen nach dem Weg: Wo ist hier das nächste Postamt? Gibt es in der Nähe ein griechisches Restaurant?
- Fragen nach einer Äußerlichkeit: Sie haben eine schicke Jacke an. Wo bekommt man so etwas?
- Fragen nach der Situation: Sind Sie das erste Mal hier? Wie haben Sie von der Veranstaltung erfahren? Kennen Sie hier jemanden? Wissen Sie, was uns heute Abend erwartet?
Sie können sich auch etwas ganz anderes ausdenken, Hauptsache, es wirkt nicht zu geschraubt. Wählen Sie nicht mehr als drei Varianten, damit Sie im Ernstfall nicht zu lange grübeln müssen, welchen Ihrer vielen Sätze Sie am besten aussprechen. Überlegen Sie sich auch, wie Sie auf ein schnödes „Verpiss dich“ reagieren – keine Entschuldigung für die Belästigung, sondern freundlich lächeln und Abgang mit Haltung.
Üben. Als erstes üben Sie in Gedanken. Schauen Sie eine Person in der Nähe an und überlegen Sie: Was würde ich jetzt fragen, um ins Gespräch zu kommen? Machen Sie das mindestens eine Woche lang zehnmal am Tag, bis Sie nie mehr lange nachdenken müssen.
Der zweite Schritt sind praktische Übungen. Fangen Sie mit „ungefährlichen“ Kontakten an. Fahren Sie in eine fremde Gegend, und fragen Sie Leute nach einer Straße. Wenn Sie an der Bushaltestelle wissen wollen, wann der nächste Bus kommt – schauen Sie nicht auf den Plan, fragen Sie einen anderen Wartenden. Gehen Sie durch Einkaufsstraßen und grüßen Sie Fremde – anfangs flüchtig, später betont freundlich. Als ob Sie sie kennen würden. Machen Sie dies wieder eine Woche lang zehnmal am Tag.
Wechseln Sie von nun an mit Verkäufern, Nachbarn und Briefträgern zwei, drei freundliche Sätze über das Wetter. Falls Sie von Angesicht zu Angesicht schüchtern sind, greifen Sie zum Telefon. Rufen Sie Institutionen an, die Sie sich aus dem Telefonbuch heraussuchen, und fragen Sie nach den Öffnungszeiten und ob Sie dort eine bestimmte Dienstleistung bekommen können – und falls nicht, wohin Sie sich wenden sollten.
Praxis. Nach einigen Wochen und mehr als hundert solchen Begegnungen sollte die erste Scheu verflogen sein. Festigen Sie das Geübte durch Gewohnheit. Fahren Sie in öffentlichen Verkehrsmitteln statt mit dem eigenen Wagen. Essen Sie in Imbissbuden, Kantinen oder Restaurants. Gehen Sie zu kleinen Veranstaltungen mit wenig Publikum. Nutzen Sie dabei jede Gelegenheit, Gespräche anzufangen. Versuchen Sie dabei, einiges über Ihre neuen Bekannten zu erfahren. Inzwischen werden Sie den Mut finden, selbst Leute anzusprechen, die nur Augen für Ihr Smartphone zu haben scheinen.
Nach einem Vierteljahr Praxis sollten Sie in der Lage sein, mit jedermann ins Gespräch zu kommen – auch mit wichtigen Vorgesetzten, heiklen Kunden und umworbenen Personen, die viele begehrenswert finden.
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veröffentlicht im März 2014 © by www.berlinx.de
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