Wie unser Sprechorgan die Attraktivität steigert
Schönheit ist nicht nur eine Frage von Aussehen und Auftreten. Im Handyzeitalter läuft der entscheidende Eindruck häufig über die Stimme. Sorgen Sie für schöne Töne aus Ihrer Kehle!
Ob Klassik, Jazz oder Pop – manche Sänger haben Millionen Fans. Das ist erstaunlich, denn wir leben im Zeitalter der Bildmedien. Wie kommt es, dass sich Stars, die allein mit ihrer Stimme punkten, neben Models und Schauspielern behaupten können?
Eine tragende, wohlklingende Stimme war in der Steinzeit häufig das erste Kontaktsignal aus der Ferne. Ihre Wirkung entschied, ob man das unbekannte Gegenüber als Freund oder Feind wahrnahm. Seit der Mensch anfing zu sprechen, durchlief unser Stimmorgan eine Evolution. Wir mögen viele Fähigkeiten mit Schimpansen teilen – beim Sprechen und Singen ist der Mensch seinen nächsten Verwandten mit Meilenschritten davongeeilt.
Haben Sie schon einmal Ihre Stimme vom Band gehört? Durchfuhr Sie ein Riesenschreck? Eine Aufnahme bringt unbarmherzig alle Schwächen an den Tag. Ob Dialekt, Genuschel oder gepresste Atmung – ungeübte Stimmen wirken nicht gerade attraktiv. Angeborenes Schicksal oder alles eine Frage der Übung?
Einige Faktoren wie Tonhöhe und Resonanz werden von den Genen mitbestimmt. Andere Merkmale können wir durchaus beeinflussen:
Atmung. Klingt die Stimme gepresst oder schwach, ist das Hinweis auf falsche Atmung. Fließt der Atem kräftig und ruhig, kann die Stimme frei schwingen. Für eine starke Atmung sorgen Sport und spezielle Übungen (Mehr dazu in unseren Beitrag: Gesünder atmen.)
Übung. Muskeln verkümmern, wenn man sie nicht benutzt. Das gleiche gilt für die Stimme. Wer sein Leben vor dem Computer verbringt und nur per Tastendruck kommuniziert, verliert die Gewohnheit zu sprechen. Die Stimme altert. Wenn sich die Muskulatur um die Stimmritzen zurückbildet, klingt sie hauchig, zittrig und die Stimmmelodie weist Lücken auf. Die Stimme klingt nicht mehr voll und klar.
Singen. Sie sind absolut unmusikalisch? Singen Sie trotzdem. Beim Singen testen Sie die Leistungsgrenzen von Kehlkopf und Stimmlippen aus. Probieren Sie die Spannweite von den tiefsten bis zu den höchsten Tönen aus. Bringen Sie Atem- und Melodielänge in Übereinstimmung, damit Sie nicht plötzlich zwischendurch Luft holen müssen. Versuchen Sie, die richtige Tonhöhe zu halten. Wie Ihnen das gelingt, finden Sie heraus, indem Sie zu einer Aufnahme mitsingen und dann beides aufnehmen und dann abhören– das Original und Ihren Begleitgesang. Noch besser: Werden Sie Mitglied bei einem Chor!
Bewusstes Sprechen. Sie können Ihre Stimme verbessern, indem Sie einige typische Sünden vermeiden. Achten Sie beim Sprechen auf drei wichtige Regeln:
Lippensprech: Viele Menschen sprechen aus dem Rachenraum heraus. Eine solche Stimme klingt knödelig und nuschelig. Sprechen Sie im vorderen Mundraum. Bewegen Sie vor allem die Lippen!
Leisestärke: Wer sich unsicher ist, versucht unbewusst, sich durch Lautstärke Sicherheit zu verschaffen. Das ist ein Trugschluss. Wer leise spricht, zwingt genauer hinzuhören. Selbst eine ungeübte Stimme klingt gut, wenn sie leise gesprochen wird. Bevor ein Schauspieler auf einer Bühne laut und dennoch wohlklingend sprechen kann, braucht er viele Stunden Stimmtraining.
Ruherede: Wir wollen unsere wichtigen Gedanken loswerden, bevor uns jemand unterbricht. Also reden wir schnell. Für den Zuhörer klingt es nach Hast und Stress. Keine guten Voraussetzungen, um zu überzeugen. Wählen Sie aus allem, was Sie sagen wollen, den wichtigsten Gedanken aus, formulieren Sie ihn knapp und sprechen Sie ihn langsam aus. Dadurch wirkt er wichtig und zwingt zum Zuhören. Eine langsame Stimme wirkt bedächtig und konzentriert. Sie erzeugt Aufmerksamkeit.
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veröffentlicht im Juni 2013 © by www.berlinx.de
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