Hengst besteigt Luder Was Frauen und Männer sexuell erregt

Wir sind aufgeklärt wie noch nie. Dennoch ist sexuelle Lustlosigkeit weit verbreitet. Unverhüllte Nacktheit oder Geheimnis inszenieren, technische Perfektion oder Kopfkino der Gefühle – worauf kommt es beim Sex wirklich an?

Die Medien überschütten uns mit einer Informationsflut, auch in der Sexualität. Wir sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Unter widersprüchliche Empfehlungen das Entscheidende herausfinden, ist gar nicht so einfach. Wer macht es richtig? Wer jede Berührung nach den Tipps der Experten optimiert? Oder wer sich allein auf Intuition und seine Gefühle verlässt? Beides klappt um so besser, je mehr man Erfahrungen hat. Doch wer noch keine Erfahrungen hat? Ganz einfach: Ihren Gefühlen und Wünschen folgen ist gut – den Gefühlen und Wünschen des Partners folgen, ist besser. Was macht Frauen und Männer an?

Selbstliebe. Finden Sie sich gut? Sind Sie entzückt von sich, wenn Sie sich im Spiegel betrachten. Der Partner begehrt uns, wenn er unbewusst spürt, dass wir uns selbst begehren. Intimität gelingt, wenn wir einander spiegeln. Bin ich mit mir selbst uneins, wird auch der Partner innere Distanz wahren.

  • Betrachten Sie sich im Spiegel mit Wohlgefallen
  • Achten Sie auf Ihr Äußeres – auch wenn Sie mit sich allein sind?
  • Können Sie sich spontan gehen lassen – ohne ständig zu überprüfen, wie Sie auf andere wirken?
  • Können Sie sich genussvoll selbst befriedigen?

Schlüsselreize inszenieren. Wissen Sie, was Sie und den Partner erregt? Sind Sie bereit, Ihre Verführungskraft in die Waagschale zu werfen? Oder sagen Sie sich stolz: Wenn er mich liebt, habe ich so was nicht nötig? Männer und Frauen reagieren auf unterschiedliche Reize.

  • Männer sind Augentiere. Sie springen auf sexy Kleidung und laszive Bewegungen an.
  • Frauen reagieren eher auf Berührungen und Worte. Liebesgeflüster und sanfte Berührungen am ganzen Körper bringen sie in Stimmung.

Hingabe. Leidenschaft bedeutet, sich mit allen Sinnen und aller Kraft für ein Ziel einsetzen. Können Sie sich für ein Hobby und oder eine Aufgabe so begeistern, dass Sie Raum und Zeit um sich herum vergessen? Dann werden Sie auch Ihren Partner begeistern können. Diese Kunst der leidenschaftlichen Hingabe ist selten geworden. Ein Mangel, der an der zunehmenden sexuellen Lustlosigkeit die Hauptschuld trägt. Dafür gibt es vor allem zwei Gründe:

  1. Im Reizüberangebot fällt es schwer, Ablenkungen zu ignorieren. Die Werbung hat uns daran gewöhnt, nach wenigen Sekunden schon unsere Aufmerksamkeit einem neuen Objekt zuzuwenden. Wir küssen und denken schon an die wichtige Kundenpräsentation morgen – vielleicht auch an den attraktiven Assistenten, den wir da treffen werden. Wer sich an den Brüsten seiner Partnerin erregt, vergleicht sie unwillkürlich mit all den perfekten Brüsten aller Playboy- und sonstigen Models, deren Bilder er je gesehen hat. Und auch sie hat diese Bilder im Hinterkopf.
  2. Wir betreiben Kulte der Selbstinszenierung. Unsere eigene Wirkung in den Augen des andern ist uns wichtig. Solange wir darauf achten, sind wir unfähig, uns vollkommen gehen zu lassen. Der perfekt vorgespielte Orgasmus wird wichtiger als der tatsächlich erlebte.

Abschied von den Mythen. Oft verleiden uns unerfüllbare Ansprüche den Genuss am Sex. Das sind zum Beispiel:

  • Wer mich liebt, weiß auch ohne Worte, was mir gut tut.
  • Der Sex ist nur so gut wie die sonstige Beziehung.
  • Bestimmte Wünsche des Partners wie Dirty Talk, oraler oder analer Sex zeigen, dass er keine Achtung vor mir als Persönlichkeit hat.
  • War der Sex nicht perfekt, passt der Partner nicht zu mir.

Unterscheiden Sie zwischen Idealgeschichten aus Filmen und der Wirklichkeit. Die Realität ist immer unvollkommen, gestattet Ihnen (beiden) aber, sich zu entwickeln und dazu zu lernen. Starten Sie spielerisch, mit Humor. Sprechen Sie offen und positiv über das gemeinsam Erlebte. Experimentieren Sie – ohne Tabus – um in Zukunft Ihr gegenseitiges Vergnügen schrittweise zu steigern.

Literatur:

Jutta D. Blume: 7 Schlüssel zum perfekten Sex. Moewig-Verlag, Rastatt 2004.
Lou Paget: Der perfekte Liebhaber. Goldmann Taschenbuch, München 2001.
Lou Paget: Die perfekte Liebhaberin. Goldmann Taschenbuch, München 2000.

Sind Frauen stark und Männer wehleidig?

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Welches Geschlecht Schmerzen besser ertragen kann

Einerseits heißt es „Indianer kennen keinen Schmerz“. Andererseits sind wehleidige Männer ein beliebtes Ziel von Spott und Häme. Sind Frauen bei Schmerzen wirklich das „stärkere Geschlecht“?

ABBZUSAMFrauen gelten als stark, wenn es um Schmerzen geht. Um dies nachzufühlen, unterzogen sich zwei Journalisten unterzogen einem Test mit einem Geburtsschmerz-Stimulator. Dieses Gerät kann die Wehen bei einer Geburt simulierten. Die beiden Journalisten krümmten sich vor Schmerzen und einer brach die Geburtssimulation ab. Wie können Frauen nach solch schmerzhaften Erfahrungen bereit sein, noch weitere Kinder in die Welt zu setzen? Sind Männer also schmerzempfindlicher?

Ein anderes Experiment: Lassen Sie einen Mann und eine Frau eine Hand in ein Gefäß voll Eiswasser halten. Messen Sie mit einer Uhr, wie lange beide die Kälte ertragen, bevor der Schmerz unerträglich wird. Dann werden Sie feststellen, dass Männer diesen Schmerz ungefähr ein Drittel länger aushalten. Andere Tests, zum Beispiel Druck auf die Muskeln, bestätigen: Frauen halten weniger aus.

Was stimmt nun? Bislang tut sich die Wissenschaft schwer, eine Erklärung zu finden. Beim Geburtsschmerz wirken seelische Faktoren und Hormone mit. Das Glück, endlich das eigene Kind auf dem Arm zu halten, scheint das weibliche Schmerzgedächtnis zu beeinflussen.

Andere Alltagsschmerzen haben Forscher in sämtlichen Varianten untersucht. Frauen reagieren nicht nur empfindlicher auf Schmerzreize, sie bemerken Reize auch eher als Männer. Die oft gelobte höhere Sensibilität der Frauen gilt auch für die Wahrnehmung von Schmerzen. Meist führen die Forscher diesen Unterschied auf die Geschlechtshormone Testosteron und Östrogen zurück. Allerdings haben sie ihre Ergebnisse vor allem an Mäusen gewonnen. Aber lassen sich diese Ergebnisse wirklich auf Menschen übertragen?

Anders in einer neuen Studie der Berliner Charité: Die Ärzte befragten mehr als 5100 Patienten zu ihren Schmerzen, aber auch zu seelischen Faktoren wie Ängste, Depressionen oder Stress. Auch hier schnitten die Männer besser ab – Frauen berichteten über etwa zehn Prozent höher Schmerzstärke. Erstaunlicherweise war der Unterschied bei den Älteren am größten. Also in einem Alter, indem die Geschlechtshormone nur noch eine geringe Rolle spielen dürften. Möglicherweise hat im höheren Alter die Lebenserfahrung einen größeren Einfluss. Da Frauen empfindlicher sind, haben sie mehr Erfahrungen mit Schmerzen. Sie nehmen sie eher und deutlicher wahr.

Frühere Studien zeigten aber auch: Schmerz ist nicht gleich Schmerz. Kälte-, Verletzungs- und Druckreize können Männer besser ertragen. Am Schluss berichten wir deshalb von zwei Sonderfällen, die geradezu sprichwörtlich geworden sind, wenn es um die Unterschiede von Frauen und Männern geht:

Wehleidigkeit: Männer gelten als besonders wehleidig bei Husten, Schnupfen und Heiserkeit – sprichwörtlich ein „Männerschnupfen“. Da könnte was dran sein, ergab eine englische Studie. Danach leiden Männer stärker unter Erkältungen, weil Frauen eine andere Immunabwehr besitzen.

Sex: „Heute nicht, ich habe Migräne“. Frauen leiden tatsächlich drei Mal häufiger unter Migräne als Männer. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Bei einem Prozent der Bevölkerung treten Sexual­kopfschmerzen auf –  und davon sind Männer häufiger betroffen. Während des Sex kommt es plötzlich zu einem Kopfschmerz, der möglicherweise durch Blutdruckerhöhungen ausgelöst wird.

Was haben solche Unterschied zwischen den Geschlechtern zu bedeuten? Hiermit beschäftigt sich die Gendermedizin. Denn inzwischen ist klar, dass manche Therapien bei Frauen viel schlechter wirken als bei Männern – so bei HIV Infektionen oder auch beim Herzinfarkt. Auch die Forscher an der Charité schlussfolgerten, dass Männer und Frauen während einer Operation individuell unterschiedlich behandelt werden sollten.

Warum Frauen so oft unzufrieden mit sich sind

Nur wenige Sekunden gesehen und schon gewußt: das ist der Partner fürs Leben? Was in romantischen Filmen die Herzen höher schlagen läßt, ist im Alltag meist zum Scheitern verurteilt. Die Fachleute haben längst nachgewiesen: Viel größere Chancen hat die Liebe, die langsam zwischen vertrauten Bekannten entsteht.
Erschütternde Ereignisse und seelische Schocks hat fast jeder in seinem Leben durchgemacht – Männer wie Frauen. Ob jemand schwarz sieht oder im Innersten eine unerschütterliche Fröhlichkeit bewahrt, hängt aber weniger von der Art der tatsächlichen Erlebnisse ab, sondern davon, wie er sie seelisch verarbeitet. Jeder kennt Leute, die trotz wiederholter Schicksalschläge Mut und Zuversicht bewahrt haben – sowie Zeitgenossen, die bereits am Jammern sind, wenn die beste Freundin eine Woche nicht angerufen hat.
 
Frauen sollen und wollen zunehmend ein Leben führen, wie es vor einigen Jahrzehnten ausschließlich Männern vorbehalten war. Sie sind aber durch ihre Erziehung nur unzureichend darauf vorbereitet worden. Viele träumen heimlich von einer blendenden Laufbahn als erfolgreiche Karrierefrau und zugleich von einem Märchenprinzen, der sie vor dem Unbill der Welt beschützt. Die Folge: Sie geben zu schnell auf, jammern, wenn etwas nicht klappt, reagieren auf Schwierigkeiten mit Depressionen, Rachegedanken, Angst oder stopfen Beruhigungsmittel in sich hinein. (Medikamentenmißbrauch kommt überwiegend bei Frauen vor.) Sie igeln sich in einer Opferrolle ein, statt aktive Schritte zur Veränderung zu unternehmen.
 
Dagegen helfen Selbstberkenntnis und entschlossene praktische Veränderungen. Erfolgreiche Frauen halten sich nicht mit Klagen über ungünstige Umstände auf, sondern sehen sie als zu bewältigende Herausforderungen an.
 
Folgende Psycho-Fallen hindern Frauen am häufigsten, über den eigenen Schatten zu springen:
 
Das Dornröschen-Syndrom: Sie ist als Single tüchtig, hat ihr Leben im Griff, alle Welt lobt sie als starke, unabhängige Frau. Niemand weiß, daß ihr die Decke auf den Kopf fällt, sobald sie zu Haus die Tür hinter sich zu macht. Denn eigentlich wartet sie auf den Mann, der sie aus der Karriere-Hektik erlöst. Sie redet sich und ihren Freundinnen ein, daß sie auch im Falle einer Heirat niemals ihren Beruf vernachlässigen wird. Aber wenn da einer käme, der sie wachküßt, der ihr Wohlstand, Haus und eine gesicherte Position als Gattin einer wichtigen Führungskraft zu Füßen legt … Folglich sieht sie ihr jetziges Leben nicht als Erfüllung, sondern als Notbehelf an, und wartet auf den Tag, da endlich der Ersehnte durch die Dornenhecke steigt.
 
Das Schneewittchen-Syndrom: Eigentlich – das ist völlig klar – kommt es ja auf die inneren Werte an, dennoch quält sie sich mit Diäten, prüft täglich ihre Oberschenkel auf Anzeichen von Orangenhaut, kauft jede Neuankündigung der Kosmetikindustrie, die angeblich mühelos makellose Schönheit garantiert. Die Überzeugung, daß eine Frau nur soviel wert ist wie ihre Schönheit, hält trotz aller vernünftiger Gegenargumente unausrottbar ihr Innerstes gefangen. Sie erinnert sich an das Kindermärchen: wer tausend Mal schöner ist als die schöne Königin, wird zwar beneidet, bedroht und erfolgt, aber auch geliebt und am Ende erlöst. Bis dahin muß sie aber leiden. Äußerlich, indem sie sich für die perfekte Schönheit abquält, innerlich, weil sie sie nie erreichen wird. Manchmal behauptet sie trotzig, sie pfeife auf jeden, der sie nach ihrem Äußeren beurteile, aber sofort hebt sich ihre Laune, wenn man ihr ein Kompliment für ihre schlanke Linie oder ihre tolle Frisur macht.
 
Das Aschenputtel-Syndrom: „Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr.“ Dieser schiefe Kinderreim hat keine Chance gegen die verinnerlichte Überzeugung, daß eine kluge Frau sich nicht in den Vordergrund schiebt, sondern aus der Deckung ihre Fäden zieht. Daß Frauen oft jahrelang auf unteren Karrierepositionen verkümmern, hat auch damit zu tun, daß sie es vermeiden, ausdrücklich auf ihre Qualitäten aufmerksam zu machen. Weitaus häufiger als Männer bauen sie darauf, daß ihre Vorgesetzten selbst entdecken werden, welche Perle unerkannt in ihrer Nähe schuftet. Aber überlegen Sie selbst: Würden Sie als Chef eine so tüchtige Kraft aus Ihrer Abteilung wegloben? Wer Karriere macht, ist auch manchmal unbequem und sorgt dafür, daß sich seine Qualitäten auch außerhalb seiner Abteilung herumsprechen. Vor allem nimmt er nicht hin, daß der Chef sich ständig mit Leistungen brüstet, die er nicht selbst vollbracht hat.
 
Das Superweib-Syndrom: Beruf, Haushalt, Kinder, Mann, alles will sie perfekt managen. Jedes kleine Mißgeschick ist eine mittlere Katastrophe und löst grundlegende Selbstzweifel aus. Nach außen hin freilich wirkt sie jederzeit vollkommen. Niemand weiß, daß sie die Fassade nur unter Mühen aufrechterhält. Hinter jeder Unvollkommenheit des Lebens lauert der Auslöser einer tiefen Depression. Hier hilft nur eins: Die Meßlatte deutlich tiefer hängen. Prioritäten setzen: Ein, zwei Dinge sind wirklich wichtig, alles übrige darf auch mal vernachlässigt werden. Fehler sind grundsätzlich erlaubt. Sie sind kein Vergehen, sondern eine Chance dazu­zulernen.
 
Das Kassandra-Syndrom: Kassandra, die Tochter des trojanischen Königs Priamos, konnte zukünftige Katastrophen voraussehen, aber niemand glaubte ihr. Moderne Frauen versuchen, ihre Gesprächspartner durch stundenlange Diskussionen von ihrer negativen Weltsicht zu überzeugen. Tausende Beziehungen sind schon auf diese Weise zerredet worden, wo es sinnvoller gewesen wäre, einige entschlossene Veränderungen im Alltag durchzusetzen. In der Tat machen sich viele Frauen mit Schwarzsehen und eklatantem Mangel an Humor das Leben schwer. Im Innersten wissen sie es selbst: deswegen haben Männer mit Humor, die sie unverkrampft zum Lachen bringen können, beste Chancen bei ihnen. Wie in dem Märchen von der goldenen Gans. Die Prinzessin konnte nicht lachen. Erst als der Dummling mit der goldenen Gans, an der eine Menschenschar festgeklebt war, auftauchte, brach sie in Gelächter aus. Prompt erhielt er sie zur Frau und das halbe Königreich dazu.
 
Das Caritas-Syndrom: Anderen beistehen, durch Anteilnahme Anerkennung und Dankbarkeit erlangen – das Bild von der sich aufopfernden Krankenschwester prägte das Frauenideal vieler Jahrhunderte. Die Folge: Die Frauen opferten sich für die Bedürfnisse anderer auf und vergaßen sich selbst. Mütter lebten nur für ihre Kinder, damit sie es einmal besser haben sollten. Die lebten wieder für ihre Kinder … unsere Generation sollte es endlich schaffen, für sich selbst zu leben! Wer anderen seine Hilfsbereitschaft aufdrängt, wird bald feststellen, daß seine Anteilnahme lästig fällt. Beleidigter Rückzug und Schimpfen über den Undank findet man vor allem bei älteren Frauen, die hoffen, mit Selbstlosigkeit eine Versicherungspolice gegen ein einsames Alter zu erwerben. Genau das Gegenteil ist richtig. Nur wer sich mit einer gesunden Portion Egoismus ein eigenes, erfülltes Dasein aufbaut, wird sich nicht verlassen fühlen.

Veröffentlicht im Juli 2005 © by www.berlinx.de

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2024-02-29T18:10:09+01:00Typisch Mann-Typisch Frau|

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