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Was sagt die Handschrift über den Charakter ?

Die Schriftdeutung ist neben der Handlesekunst eine der ältesten Methoden der Menschenbeurteilung.

Schon 1622 schrieb Dr. Camillo Baldi ein fünfzig Seiten umfassendes Buch darüber, “ wie man aus einem Briefe Natur und Eigenschaften des Schreibers erkennt“.

Aber erst der Privatgelehrte Ludwig Klages (1872 – 1956) machte die Graphologie in Deutschland richtig populär.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Graphologie insbesondere im deutschprachigen Raum (mit Ausnahme der DDR) sehr viel angewendet. Vor allem die Industrie baute auf den Wert graphologischer Urteile.

Im Zeitalter des Computers geht die Anwendung wieder nachhaltig zurück. Nur noch wenn es ausdrücklich gefordert ist, wird man eine Bewerbung mit der Hand schreiben. Dann allerdings kann man ziemlich sicher sein, dass ein Graphologe hinzugezogen wird.

Trotzdem kann es sehr von Vorteil sein, etwas über die Verbindung von Handschrift und Persönlichkeit zu wissen.

In der Handschrift drücken sich über die Motorik wesentliche Seiten des inneren Seelenlebens aus, genau wie zum Beispiel auch Mimik, Körpersprache, Stimme, Sprechweise ein signifikantes Zeichen einer jeden Persönlichkeit sind.

Die Graphologie ist also eine Methode, die aus der Handschrift eines Menschen Rückschlüsse auf dessen Charakter zieht. Sie ist ein Teilgebiet der psychologischen Persönlichkeitsdiagnostik und unterscheidet sich von anderen Tests vor allem dadurch, daß sie Zugang zu stabilen Persönlichkeitszügen ermöglicht und damit zur Ganzheit des Menschen.

Der Vorteil gegenüber anderen Tests besteht vor allem auch darin, daß die betreffende Person sich nicht bewußt einem psychologischen Eignungs- oder Persönlichkeitstest unterziehen muß, ja nicht einmal zu erfahren braucht, daß ein Test erfolgt ist.

Die Graphologen erforschten Schriftproben von Personen, die Ihnen als besonders ehrgeizig, intelligent, kriminell oder vital bekannt waren. Auf diesem Wege erkannten sie, welche Schriftmerkmale für die entsprechenden Eigenschaften typisch sind.

Der wichtigste Einwand gegen die diagnostische Schriftbetrachtung ist die Behauptung, die Handschrift könne willentlich verändert werden und entspräche zu sehr der im Augenblick des Schreibens herrschenden Stimmung des Schreibers.

Das ist nachgewiesenermaßen ein Irrtum.
Es ist unmöglich, die Handschrift über längere Zeit zu verstellen. Wissenschaftlich durchgeführte Verstellungsversuche unter Hypnose und Drogen zeigten außerdem, daß die individuell typischen Schriftmerkmale relativ konstant bleiben. Selbst Menschen, die z.B. durch einen Unfall beide Arme verloren hatten und mit den Füßen schreiben lernen mußten, entwickelten wieder das für sie vorher typische Schriftbild.

Allerdings sollten dem Graphologen Alter und Geschlecht des Schreibers angegeben werden, da beides nicht zweifelsfrei aus der Schrift ersehen werden kann ( Es gibt nämlich z.B. Männer, die „typisch weiblich“ schreiben – und umgekehrt – und Erwachsene, die eine kindliche Handschrift haben ).

Eines allerdings ist sicher: Technische Kenntnisse, Körperkraft, Wissen, geniale Begabung sind nicht aus der Handschrift erkennbar.

Wenn Sie jetzt noch wissen wollen, was die einzelnen Schriftmerkmale bedeuten, dann folgen Sie diesem Link.

September 1998 © by www.berlinx.de

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