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Vertrauen ist die Basis jeder wahren Freund­schaft. Doch welche Freunde verdienen unser Vertrauen und werden uns nie ent­täuschen?

Janine begegnet auf dem Klassen­treffen ihrer besten Schul­freundin Tanja wieder. Sie freut sich auf das Gespräch über alten Zeiten, und muss fest­stellen – der Zauber ist dahin. Tanja nörgelt endlos über ihren Chef, ihren Mann, ihre Kinder. Janine erinnert sich, dass Tanja schon immer so war. Nur als beide sechzehn waren, fand Janine die ätzenden Kommentare Tanjas witzig und frech. Jetzt erinnert sich Janine, warum die Freund­schaft nach dem Abitur endete. Tanja hatte angefangen, Janines damalige Liebe und ihre Studien­pläne madig zu machen.

Vertraute Freunde sind wichtig. Sie fangen uns auf, wenn Bezie­hungen zerbrechen und es im Leben nicht so läuft wie gewünscht. Daher lohnt es, sich Zeit für die Freunde zu nehmen, besonders wenn sie in einer Krise stecken. Was Freunde füreinander tun, rechnen sie nicht in Leistung und Gegen­leistung auf. Sie sind da, wenn sie gebraucht werden.

Aber manchmal werden Freunde zur Last. Wenn Sie uns Verpflich­tungen aufbürden, statt uns glücklich zu machen, läuft etwas verkehrt. Gute Freunde tun uns gut, weil

  • sie von sich aus Inter­esse an uns zeigen. Sie fragen nach, wie es uns geht, was wir denken und fühlen. Sie reagieren nicht nur, wenn wir selbst uns melden.
  • sie uns akzeptieren, wie wir sind. Sie finden unsere Schwächen sympathisch.
  • sie Hilfe anbieten, beim Wohnung renovieren ebenso wie bei Seelen­kummer. Sie drängen sich nicht auf, sind aber da, wenn sie gebraucht werden.
  • sie uns auf­muntern statt an uns herumzu­nörgeln.

Schlechte Freunde schaden, weil

  • sie uns freundlich unsere Geheimnisse entlocken, aber hinter unserem Rücken daraus Gerüchte und Intrigen spinnen. Sie lauschen nicht mit Sympathie, sondern mit Sensations­lust.
  • sie uns ausnutzen. Sie haben keine Scheu, einen Gefallen nach dem anderen zu erbitten. Wenn umgekehrt sie mal gebraucht werden, entpuppen sie sich als wahre Meister der Ausreden.
  • sie neidisch auf unsere Erfolge sind. Sie möchten auch ein Stück davon abhaben. Noch glücklicher macht es sie, wenn wir anschließend auf die Nase fallen. Dann sagen sie: „Du wolltest zu hoch hinaus.“
  • sie keine Freunde, sondern Fans suchen. Sie wollen bewundert und umschmeichelt werden. Solange Sie das tun, stehen Sie in der Gunst. Auf keinen Fall wollen sie im Gegenzug Ihr Fan sein.
  • sie negative Stimmung verbreiten. Sie fühlen nur solange wohl, wie sie ein Haar in der Suppe finden. Wenn Sie sich für etwas begeistern – freuen sich Ihre Freunde mit Ihnen?

Mit den Jahren lernen wir, die Spreu vom Weizen zu trennen. Manchmal muss man alten Freunden Adieu sagen, um echte Freunde zu finden.

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veröffentlicht im Oktober 2014 © by www.berlinx.de

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