Sieben Reaktionen, mit denen die Dummen sich verraten
Ist die neue Bekanntschaft clever oder einfach nur peinlich? Was unterscheidet die Cleveren von den Beschränkten? Bei uns finden Sie die Antwort.
Drei Quizfragen stellen, und die Dummen sind entlarvt? Leider ist es nicht so einfach. Es gibt dämliche Akademiker und kluge Analphabeten. Die Welt kennt Beispiele von Professoren, die außerhalb ihrer Spezialisierung auf Betrüger, die kaum ihren Namen schreiben können, hereinfallen. Und Beispiele von Bauernschläue, gegen die kein Nobelpreisträger ankommt.
Auch eine hohe Position im Beruf schützt nicht vor Dummheit. So mancher beschränkte Chef steigt stetig auf, weil kluge Mitarbeiter ihn vor allen Fettnäpfchen schützen. So mancher TV-Star beweißt, dass Erfolg sich auch ohne Intelligenz erzielen lässt. Wenn weder Erfolg noch Ausbildung ein sicheres Indiz ist – woran erkennen wir dann, ob jemand Top oder Flop ist im Oberstübchen?
Diese sieben Faktoren unterscheiden die Dummen von den Klugen:
Keine Zweifel am eignen Wissen. Dummköpfe wissen immer Bescheid. Egal, wonach man sie fragt. Egal, ob sie darüber irgendetwas wissen oder nicht. Andere mögen das fünf Jahre studiert haben – der Dumme fegt den Berg an Wissen mit einer Handbewegung hinweg. Ökonomen erklären anhand von Statistiken und aus der Geschichte, wie Griechenland in die Krise geriet. Dem Dummen genügt ein Satz: „Die Griechen sind von Natur aus faul.“ Basta!
Meinung gleich Wahrheit. Forscher graben sich über Jahrhunderte durch die Naturgesetze, um einen Zipfel der Wahrheit zu erhaschen. Zuviel Aufwand das bisschen Wissen. Der Dumme hat da mal was läuten gehört. Folglich hat er eine Meinung. Diese Meinung ist die endgültige Wahrheit, unwiderlegbar, mehr gibt es dazu nicht zu erfragen. Zeigt ihm ein Klügerer mit guten Argumenten, dass die Sache anders ist als gedacht, reagiert er mit Trotz: „Klugschwätzer!“
Schwarz-weiß statt bunt. Die meisten Wahrheiten gelten nur zu bestimmten Zeiten, in Kulturen oder Bedingungen:
- Gifte können in kleiner Dosis heilen.
- Pferde waren das beste Transportmittel im Mittelalter.
- Aktien bringen nur in guten Zeiten mehr Gewinn als ein Sparbuch.
Solche Relativierungen sind den Dummen zu kompliziert. Etwas ist entweder richtig oder falsch – und zwar immer.
Ich für alle statt jeder für sich. „Ich hab es mit dem Abnehmen nicht geschafft, also schafft es niemand.“ Was dem Deppen nicht gelingt, gelingt niemandem. Und wenn doch, hat der Typ geschummelt. Kluge wissen, dass Menschen verschieden sind. Der eine nimmt ab mit starkem Willen. Ein anderer mit Sport oder Unterstützung seiner Familie. Und ein dritter schafft es nie, weil er an keinem Kuchenbäcker vorbeigehen kann. Unser Dummkopf hält sich dagegen für das Maß aller Dinge. Was ihm möglich ist, sollte jeder können. Was ihm nicht gelingt, sollte niemandem gelingen.
Ein Faktor steht für das Ganze. Dummköpfe sind Experten des schnellen Urteils. Sich erst eine Übersicht verschaffen und urteilen? Sie hören ein, zwei Informationen und ihr Urteil ist fertig. Weitere Fakten, die das erste Urteil einschränken könnten, sind ärgerlich, weil sie das klare Weltbild eintrüben.
Ignoranz statt Neugier. Alles Wissen ist vorläufig. Daher sind kluge Menschen immer auf der Jagd nach neuen Informationen. Denn die Wahrheit von heute ist der Irrtum von morgen. Für die Dummen ist dagegen der Erkenntnisprozess abgeschlossen. Ihre Meinung steht fest. Dazu lernen ist nicht ihr Ding. Widerlegungen durch neue Tatsachen? Alles Blödsinn!
Autorität statt Kompetenz. Ob Filmstar, Sänger oder Politiker – wessen Lied ich mag, dessen Meinung bete ich nach. Wer über eine schöne Stimme verfügt, ist für die Dummen auch Finanzexperte, Kochkünstler und der bessere Staatslenker. Wie sonst ist zu erklären, dass mehr als zehn Prozent der Deutschen Hape Kerkeling und Günther Jauch sofort zum Bundeskanzler wählen würden? Die Italiener hatten tatsächlich ihren Medienmogul Berlusconi zum Staatschef gewählt – mit katastrophalen Folgen.
Zum Glück ist die Welt nicht schwarz-weiß, sondern bunt und veränderlich. Es gibt nicht nur Dumme und Kluge. Die meisten von uns sind manchmal pfiffig und manchmal wie vernagelt. Lernen wir, die pfiffigen Momente in unserem Leben zu vermehren!
veröffentlicht im Februar 2013 © by www.berlinx.de
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