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Neue Studien zeigen, dass die innere Uhr nicht nur steuert, wann wir müde werden, sondern auch den Appetit regelt. Egonet informiert über die Details.

Dinner-Cancelling lautete vor einige Jahren der Geheimtipp des Diätgurus: Das Abendessen weglassen und schon purzeln die Pfunde. Alles nicht wahr, konterten die Forscher, die diese Diätregel im Labor untersuchten. Schlanker wird dabei nur, wer die eingesparten Kalorien nicht statt dessen bei Frühstück, Mittagessen oder zwischendurch verzehrt. Die Mittelmeervölker, die sich traditionell schlank ernähren, essen alle ihre schwere Hauptmahlzeit an späten Abend.

Hat die innere Uhr also keinen Einfluss? Doch – aber anders als bisher geglaubt. Schlafentzug führt zur Gewichtszunahme. Wer zu wenig schläft, hat einen höheren Energiebedarf. Denn in den wachen Stunden verbrauchen wir mehr Kalorien als bei Nacht. Über Hormone regt das Gehirn den Appetit an. Die Folge: Wer wenig schläft, isst mehr. Leider gleicht man so nicht nur den erhöhten Energiebedarf aus, sondern isst auf Vorrat. Für zukünftige Schlafmangelzeiten. Die Statistik zeigt: Ausgeschlafene sind im Schnitt schlanker – Gestresste, Unausgeschlafene molliger.

Aber es kommt noch „dicker“. Selbst wer sich zwingt, nicht mehr zu essen, nimmt bei Schlafentzug zu. Zahlreiche Hormone und Verdauungsstoffe schwanken im Rhythmus der inneren Uhr. Fehlt der Schlaf, sinkt nicht nur die Menge des körpereigenen Appetitzüglers Leptin, sondern auch des Zuckerhormons Insulin und weiterer Nahrungsverwerter. Der Körper zieht mehr Energie aus der Nahrung, um für Mangelzeiten gewappnet zu sein. Den biologischen Mechanismus klärten 2004 Garret A. FitzGerald und Kollegen von der Universität von Pennsylvania im Tierversuch auf.

Dass auch der Mensch bei Schlafmangel zunimmt, ist schon länger bekannt. Schichtarbeiter sind häufiger übergewichtig, werden eher zuckerkrank als die übrigen Bevölkerung und haben schlechtere Blutfettwerte. Eine amerikanische Befragung ergab zudem, dass dicke Menschen im Schnitt weniger schlafen als schlanke. Dieser fatale Zusammenhang zeigt sich schon bei Kindern.

Hilft eine spezielle Schlafdiät? Leider nein, da der Körper – wie oben beschrieben – sich die Zusatzpfunde auch aus einer verringerten Nahrungsmenge beschafft. Das Buch Schlank im Schlaf, das seit Wochen auf der Bestsellerliste steht, bietet wie andere Ratgeber auch nur eine Kombination von strenger Diät und Bewegung. Und bekanntlich nehmen die meisten nach einer Diät zu statt ab. Aber die umgekehrte Problemlösung verspricht Erfolg:

  • Für ausreichend Schlaf sorgen.
  • Schlafstörungen behandeln – durch ein Verhaltenstraining (siehe unseren Beitrag Schlafstörungen und ihre Ursachen)
  • Regelmäßige Mahlzeiten einhalten – der Körper stellt sich darauf ein und passt die Nahrungsverwertung dem tatsächlichen Energiebedarf an.

siehe auch www.last-frei.de

Veröffentlicht im Oktober 2007 © by www.berlinx.de

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