Tricks gegen alte Gewohnheiten
Gute Ratschläge und beste Vorsätze reichen meist nicht aus. Der Alltag besiegt den besten Willen. Wir verraten Ihnen, wie Selbstveränderung auch ohne Willenskraft gelingt.
Gute Vorsätze sind ein beliebtes Ritual zu jedem neuen Jahr. „Mehr Zeit für die Familie“, „weniger Stress“, „nicht mehr rauchen“, „mehr Sport“ und „Abnehmen“ stehen ganz oben auf der Liste der beliebtesten Wünsche für das eigene Wohl. Mitte Februar ist davon meist nicht mehr viel übrig. Der vertraute Trott mit all den kleinen Sünden hat wieder einmal gesiegt. Warum?
Der Hauptgrund ist Bequemlichkeit. Diese schlichte Einsicht haben kürzlich auch Forscher der Universität im englischen Cambridge bestätigt. Alte Gewohnheiten sind deswegen so schwer zu ändern, weil sie durch hunderfache Wiederholung unser Gehirn auf ihre Verhaltensmuster fest verdrahtet haben. Ein neuer Lebensstil müsste die gelernten Muster durch neue überschreiben. Das Neue müsste aber ebenfalls einige hundert Mal wiederholt werden, ehe es so fest in uns verankert wäre wie das Alte.
Also aussichtslos? Durchaus nicht. Eine starke Motivation kann uns reizen, gewohnte Gleise zu verlassen. Starke Wünsche bringen Teenager dazu, Zigaretten und Drogen zu probieren, Ehemänner vor der Silberhochzeit ihre Familien zu verlassen und gelangweilte Durchschnittsbürger ein neues Leben am anderen Ende der Welt zu beginnen.
Wenn Ihren Vorsätze also den Sprung von der Idee zum realen Verhalten gelingen soll, bauen Sie Verlockungen in Ihren Alltag ein. Platzieren Sie den Anreiz nah vor Ihren Augen:
- Schließen Sie Ihr Arbeitszimmer ab sechs Uhr abends ab und übergeben Sie den Schlüssel Ihrem Ehepartner zur Aufbewahrung.
- Stellen Sie Möhrenstangen statt Cracker auf Ihren Fernsehtisch.
- Verstecken Sie die Schokolade im hintersten Schubfach und stellen Sie einen Obstteller ins Wohnzimmer.
- Kaufen Sie mit Einkaufsliste ein, schreiben Sie dort nur kalorienarme Produkte auf und halten Sie sich penibel an die Liste.
- Entfernen Sie die Zigaretten aus der Schachtel auf Ihrem Raucherbalkon und legen Sie Nikotinkaugummis hinein.
- Legen Sie Ihre Sportschuhe und –klamotten in den Flur, so dass Sie drüber stolpern, wenn Sie nach Hause kommen.
- Betreten Sie Ihr Wohnhaus so, dass Ihr Blick auf das Treppenhaus fällt statt auf die Fahrstuhltür.
Dass solche Tricks helfen, haben die Forscher aus Cambridge in praktischen Tests bewiesen. Sie haben zum Beispiel in einem hohen Gebäude mehrere Fahrstühle abgeschaltet, so dass sich vor den verbliebenen Schlangen bildeten. Daraufhin nahmen mehr Menschen als sonst die Treppe nach oben.
Auch die Gesetze, die das Rauchen unattraktiv machen sollen, zeigen Wirkung. Bei allen Einwänden gegen ein Rauchverbot in Kneipen – die Zahl der Raucher, insbesondere der Neueinsteiger, sinkt.
Erschweren Sie sich den Zugang zu Ihren alten Gewohnheiten und bauen Sie Verlockungen zum gewünschten Verhalten um sich auf. Damit aus Ihrem Wunsch Wirklichkeit wird.
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veröffentlicht im Februar 2013 © by www.berlinx.de
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