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Vier Varianten, Ihre Finanzen zu managen

Die einen schwören auf exakte Haus­halts­bücher, die anderen zücken ihre Kredit­karte nach Lust und Laune.
Wer hat Recht? Jeder.
Es gibt vier Geld­typen, die alle gleich sinnvoll sind. Sie müssen nur zur Persön­lichkeit passen.

Weihnachten steht vor der Tür. Wir geben zum Fest mehr Geld aus als im gesamten übrigen Jahr. Das verraten zumindest die Umsatz­zahlen des Einzel­handels. Kann man sich mit einer klugen Strategie im voraus gegen unkluge Ausgaben wappnen?

Ja – wenn Ihre Strategie zu Ihrer Persönlichkeit passt. Interessanter­weise gibt es nicht die optimale Strategie für alle. Das zeigt ein einfaches Beispiel: Alex führt gern ein großes Haus. Er lädt gern Freunde zu sich ein, und schaut dann nicht auf Cent und Euro. Regelmäßig überzieht er sein Konto, das er mit ein paar Extrajobs ausgleicht.

Ein Berater empfiehlt ihm nun, seine Ausgaben einzuschränken und bei den Partys anzufangen. Das Ergebnis: Er sieht seine Freunde seltener, er fühlt sich einsam, ein wichtiger Lebensinhalt geht verloren. Natürlich kann er weiter einladen und seine Gäste bitten, selbst ihren Teil Essen und Getränke mitzubringen. Das aber erfordert Vorbereitung, spontane Treffen werden seltener. Der Spaßfaktor schwindet.

Unsere Art und Weise, mit Geld umzugehen, haben wir zusammen mit unserem Charakter in der Kindheit erworben. Das wichtigste Vorbild waren unsere Eltern. Als Erwachsene orientieren wir uns an ihnen – entweder, indem wir ihr Finanz­gebaren übernehmen oder uns dagegen abgrenzen.

Zu welchem der folgenden vier Geldtypen gehören Sie?

Die Großzügigen: Voraus­schauende Finanz­planung ist nicht Ihr Ding. Wenn Sie Geld haben, geben Sie es gern spontan für schöne Dinge aus. Nicht das Geld ist Ihnen wichtig, sondern die Genüsse, die man damit erwerben kann.

Die Akkuraten: Sie haben Ihre Finanzen genau im Blick. Bei Ihnen herrscht Plan­wirtschaft. Konto­überziehung ist Ihnen ein Gräuel. Man hat Sie schon mal „geizig“ genannt, aber zu Unrecht, Sie sind durchaus bereit, mal eine größere Summe für Luxus auszugeben. Aber nur wenn das teure Teil auch seine Funktion erfüllt.

Die Nachlässigen: Sie empfinden die Beschäftigung mit Geld als kleinkariert. Sie ignorieren Rechnungen und Konto­auszüge. Sie vergessen leicht, wem Sie Geld schulden – aber leider auch, wer Ihnen noch eine größere Summe schuldig ist.

Die Ängstlichen:  Die Schulden­krise hat es mal wieder gezeigt: Die Finanz­welt ist ein Dschungel, voll von Raub­tieren, die es auf Ihr Erspartes abgesehen haben. Sie lassen Ihr Geld auf Giro- und Tagegeld­konto, auch wenn die geringen Zinsen nicht einmal die Inflation ausgleichen. Sie vermeiden es, größere Summen auszugeben. Es könnten schlechtere Zeiten kommen und dann werden Sie froh sein, über Reserven zu verfügen.

Welche dieser vier Einstellungen zum Geld halten Sie für die vernünftigste? Mit Ihrer Antwort haben Sie Ihren Geldtyp gefunden. Objektiv gesehen, sind alle vier gleich vernünftig oder gleich risikoreich:

  • Wer gern spendiert, leistet sich mehr  – bei gleichem Einkommen. Er genießt also mehr Wohlstand und Luxus als die Sparfüchse.
  • Wer sein Geld zusammenhält, gerät zwar nicht so leicht ins Minus. Er kann aber auch nicht so entspannt genießen.
  • Wer mit Rechnungen und Schulden nachlässig umgeht, macht sich seltener Sorgen ums Geld. Er kann seine Aufmerk­samkeit auf wichtigere Dinge lenken. Aller­dings können die Sorgen doppelt so stark zurück­kommen, wenn Mahn­bescheide ins Haus flattern.
  • Wer auf Nummer sicher geht, wird Risiken meiden. Angst kann schützen – vor allem in der Finanz­krise. Sie kann aber auch verhindern, Renditen einzuheimsen und die Vergnü­gungen des Geld­ausgebens zu genießen.

Haben Sie erkannt, welcher Geldtyp Sie sind? Bleiben Sie dabei – aber machen Sie sich bewusst, dass ein anderer Geldtyp genauso glücklich mit seinen Finanzen umgehen kann wie Sie. Sie können Ihre Möglichkeiten erweitern, indem Sie die Vorteile der anderen drei Typen anzuwenden lernen. Am erfolg­reichsten sind Mischtypen – Menschen, die in der Lage sind, penible Genauigkeit mit Groß­zügigkeit zu verbinden und Wachsamkeit mit entspannter Non­chalance.

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Veröffentlicht im Dezember 2011 © by www.berlinx.de

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