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Teil 2: Fünf Schritte zu mehr innerer Kraft

Im ersten Teil lernten Sie Ihre Stärken kennen. Spielen Sie diese nun auf starke Weise aus, und jeder wird Sie als Sieger­typ ver­ehren und alle Türen für Sie öffnen.

Wer innere Stärke besitzt, lässt sich durch Probleme nicht beirren. Er kennt seine Kraftreserven und vertraut seiner Fähigkeit, diese im entscheidenden Moment zu mobilisieren. Wie spielen Sie Ihre Stärken optimal aus?

Äußern Sie eine eigene Meinung. Der Eindruck von Schwäche ergibt sich aus zwei Fehlern:

  • Keine Meinung äußern, um nicht ins Fettnäpfchen zu treten.
  • Heute so, morgen anders – die Fahne in den jeweiligen Wind hängen, um es allen recht zu machen.

Hinter beiden Schwächen steckt die Angst, plötzlich allein dazustehen, nicht mehr dazu zu gehören. Es ist durchaus vernünftig, sein Verhalten an das Team anzupassen, um zusammen arbeiten zu können. Ihr Verhalten dürfen Sie anpassen – nicht aber Ihre Meinung! Bilden Sie sich Ihre eigene Auffassung, äußern Sie sie und bleiben Sie dabei, solange Sie niemand überzeugend eines Besseren belehrt. Wer über längere Zeit einen eigenen Standpunkt tritt, wird zur „Marke“ mit klarem Image. Ihre Mitmenschen lernen, Sie als Person mit Profil zu respektieren.

Das will ich! Warten Sie nicht ab, ob die andern endlich erraten, was Sie möchten. Sprechen Sie es aus. Zwingen Sie Ihre Mitmenschen, zuzustimmen oder abzulehnen. Rechtfertigen Sie Ihre Wünsche nicht! Das klänge wie eine Entschuldigung für Ihre Ansprüche. Starke Personen äußern klare Wünsche und akzeptieren Ablehnungen. Sie nehmen eine Verweigerung nicht persönlich, sondern gestehen auch den anderen eigene Wünsche zu.

Hart in der Sache, freundlich im Ton. Stark sein heißt nicht ruppig sein. Diplomatisches Geschick ist das Talent erfolgreicher Führungspersönlichkeiten. Sie sagen „Das möchte ich“ aber nicht „Mach gefälligst, was ich sage“. Sie hören sich Einwände an, aber lassen sich davon nicht von ihren Zielen abbringen: „Ich verstehe dein Problem, aber dennoch möchte ich …“ Forderungen formulieren sie als Vorschläge, Einwände als Fragen: „Könnten Sie bitte Folgendes mit in Betracht ziehen …?“ Treffen Sie auf Widerstand, brechen Sie keinen Streit vom Zaun, sondern wiederholen Ihre Wünsche solange, bis die Gegenseite bereit ist zu verhandeln.

Wissen ist Macht. Starke Persönlichkeiten sind informierte Persönlichkeiten. Ihre Ansichten wirken immer begründet. Das bedeutet nicht, dass man alles wissen muss. Aber sie argumentieren von einem genau umrissenen Wissensstand aus: „Das weiß ich darüber, das nicht, und von diesem begrenzten Wissen aus schlage ich Folgendes vor …“ Die Schwächeren unter uns lassen sich von bloßen Behauptungen einschüchtern: „Jeder weiß doch, dass …“ Starke Personen fragen nach der Quelle der angeblichen Autorität: „So? Wo steht das?“ Wissen verleiht Selbstvertrauen.

Mut zur Niederlage. Stärke erwächst aus Erfahrung. Erfahrung ist aber nur zu einem kleinen Teil die Erinnerung an frühere Siege. Viel öfter ist die Folge von gescheiterten Versuchen sich durchzusetzen. Schwache verlieren ihren Mut, wenn sie scheitern. Sie lassen in Zukunft die Hände von Projekten, an denen sie sich schon mal die Finger verbrannt haben. Die Starken stehen wieder auf, nachdem sie auf die Nase gefallen waren. Sie prüfen: Habe ich einfach Pech gehabt? Oder liegt der Fehler bei mir? Habe ich etwa versucht, auf einem Gebiet zu glänzen, wo nicht meine Stärken liegen?  Was müsste ich beim nächsten Versuch verbessern? Informationen beschaffen, Bündnispartner gewinnen, Konzentration und Ausdauer erhöhen?

Unser Buchtipp:
Friedbert Gay, Lothar Seiwert: Das neue 1×1 der Persönlichkeit. Gräfe und Unzer, München 2008, € 12,90

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veröffentlicht im Februar 2010 © by www.berlinx.de

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