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Was Wohlstand ausmacht

Im ersten Teil nannten wir Ihnen die drei Säulen echten Reichtums. Geld, großes Auto, Haus und Grundstück mögen Zeichen des Wohlstands sein, aber keine Garantie für Zufrie­denheit. Welche fünf Güter uns wirklich bereichern, erfahren Sie hier im zweiten Teil.

Ein finanzielles Polster, ein Leben im Überfluss, eine Vielfalt an Chancen – diese drei Faktoren können Reichtum begründen. Nur wenn alle drei zusammen kommen, können wir sicher sein vor Entbeh­rungen an Leib oder Seele. Warum verbinden wir dann Reichtum so gern mit Statussymbolen wie Porsche, Villa und Luxusjacht? Weil diese sofort ins Auge springen. Auch wenn sie keine Garantie sind, dass sich ihr Besitzer wirklich reich fühlt. Die wahren Glücksgüter offenbaren sich erst nach einer längeren Bekannt­schaft. Es sind:

Grundeinkommen. Es sichert die Basis inneren Reichtums. Auch der sparta­nischste Künstler muss essen. Ein Maler braucht Farben und Leinwände, ein Autor einen Schreib­computer, ein Musiker Notenpapier und ein Musik­instrument. Doch zuviel Geld kann das Gegenteil bewirken. Man wird bequem und kümmert sich mehr um die Geldver­mehrung als um die eigene Kreativität.

Zeit. Was nutzt ein stolzes Einkommen, wenn die Zeit fehlt, es auszugeben. Die Schere von arm und reich wird nicht nur beim Geld immer größer. Unsere Gesellschaft teilt sich in Gutverdiener mit 80-Stunden-Woche, denen die Zeit fehlt, sich für Geld was Gutes zu gönnen, und Arbeitslose, denen das Geld fehlt, um ihre Zeit woanders zu verbringen als vor dem Fernseher.

Arbeit. Arbeit strukturiert den Tag, sichert uns stabile soziale Kontakte (Kunden, Kollegen) und gibt uns das Gefühl, gebraucht zu werden. Diese drei Faktoren steigern die durch­schnittliche Lebens­­­zufriedenheit. Doch nicht jede Arbeit macht glücklich und innerlich reich. Dafür muss sie drei Bedingungen erfüllen: Sie muss Spaß machen. Ich muss sie als sinnvoll empfinden. Und ich muss die Möglichkeit haben, meine Arbeit nach eigenen Vorstel­lungen zu gestalten. Wer als bloßer Befehls­­ausführer tätig ist und keine Erfolge sieht, ist vom Burnoutbedroht.

Beziehungen. Der einsame Reiche ist schon fast ein Klischee. Er misstraut allen und klammert sich an seinen Besitz – immer in der Angst, er könnte ihm von Neidern geraubt werden. Menschen­­feindliche Reiche schließen sich in bewachten Wohnanlagen vor der ärmeren Mitwelt ab, aber pflegen auch unter­einander keine herzlichen Beziehungen. Doch wir Menschen brauchen den Mit­menschen. Wer Gleich­gesinnte um sich versammeln kann, ist reich. Ein Austausch von Geben und Nehmen, Freunde und Liebe gehören zu einem reichen Leben dazu.

Sinn. Fragen Sie einen Spekulanten, wofür er lebt. Weshalb er seine Millionen anhäuft. Kaum einer antwortet: „Um noch mehr Geld anzuhäufen.“ Er sagt vielmehr: „Spekulieren bringt die Wirtschaft voran.’“ Oder: “Ich tue es für meine Kunden.“ Das ist nicht einfach eine Lüge. Die Finanz­­jongleure, die faule Kredite und Geldan­lagen verkauften, glauben wirklich an einen Sinn ihres Tuns für die Gemeinschaft. Sie brauchen eine gute Portion Selbst­betrug, um leben und verdienen zu können. Denn ohne Sinn taucht sofort die Frage auf: Wozu weitermachen? Deshalb tun viele von uns etwas Sinnvolles für ein minimales Einkommen: Naturschutz, Hilfe für Bedürftige, Proteste organisieren gegen den Turbo­­kapitalismus.

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veröffentlicht im Februar 2013 © by www.berlinx.de

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