Wir müssen täglich mit einer Flut von Lärm, Umweltgiften und anderen Belastungen fertig werden. Anforderungen, auf die unsere Gene nicht vorbereitet sind. Denn Hektik, Alkohol, Nikotin, Ozonloch und industrielle Chemie gab es in der Urzeit noch nicht.

Zuerst die gute Nachricht: Unser Körper entgiftet sich selbst. Im Laufe Ihres Lebens schleusen Sie eine Masse an Giftstoffen durch Ihre Zellen, die ungefähr der Größe Ihres Körpergewichts entspricht. In 70 Billionen Körperzellen arbeiten kleine Reinigungs­maschinen, die Schadstoffe erkennen, unschädlich machen und abtransportieren. Zusätzlich verfügen einige Organe über besondere Entgiftungs­fabriken für die schweren Fälle. Die wichtigsten sind Leber und Galle. Im Normalfall brauchen Sie sich daher um Ihre innere Reinigung keine Sorgen machen. Ihre Entgifter sind sehr anpassungsfähig. Sie werden auch mit Belastungen fertig, die unsere Zivilisation erst neu geschaffen hat.

Allerdings stoßen die Entgiftungskapazitäten zunehmend an ihre Grenzen. Mit dem Alter lassen sie nach. Mit 20 verkraften wir eine durchzechte Nacht ohne Mühe. Die Leistungskraft ist größer als für den Alltag erforderlich. Mit 70 reichen die Kräfte gerade so für die normalen Anforderungen. Zusätzliche Strapazen erfordern dann eine längere Erholungsphase. Manche Forscher glauben sogar, Altern sei nichts anderes als die sinkende Fähigkeit der Zellen, ihre Schlacken abzutransportieren. Der Tod trete ein, wenn unsere Zellen an ihren eigenen Abfällen ersticken.

Die Liste der äußeren Einflüsse, die unsere innere Kehrmaschine zu verkraften hat, ist lang: Alkohol, Nikotin, Schadstoffe in Luft, Nahrung und Wasser, Krankheitserreger, freie Radikale, Konservierungsstoffe, unregelmäßige Lebensweise, Krach, Aufregungen, Misserfolge, mangelnde soziale Unterstützung und vieles mehr. Treten solche Stressoren gehäuft auf, reicht die körpereigene Abwehr nicht aus. Entgiften Sie in diesem Fall gezielt Leib und Seele. Sie werden sich wieder rundum gut fühlen und das Altern abbremsen.

Woran erkennen Sie, wann Ihr angeborenes Abwehrsystem überfordert ist?

  • Sie fühlen sich schlapp und antriebslos.
  • Sie sind tagsüber müde, nachts schlafen sie nicht gut.
  • Sie fühlen sich überfordert und erhalten zuwenig Anerkennung.
  • Sie fühlen sich öfter krank.
  • Ihre Leistungskurve sinkt in letzter Zeit kontinuierlich ab.

Das alles sind unklare Anzeichen, das irgendwas nicht stimmt. Obwohl Sie keine echte Krankheit vorweisen können. In diesem Fall ist eine Entschlackungskur sinnvoll. Manche Experten tun so, als genüge es, eine Tasse exotischen Tee zu trinken, und alle Sorgen sind vergessen. Wenn Sie sich belastet fühlen, sollten Sie mehr für sich tun. Selbst eine mehrtägige Fastenkur kann da nur ein Anfang sein.

Der Grund: Gifte sammeln sich lange Zeit unbemerkt an. Wenn Sie den Kraftverlust spüren, befinden sich bereits so viele Schlacken in Ihren Zellen, dass eine einmalige Kurzkur nicht genügt, um den Schaden zu beseitigen. Wechseln Sie für mindestens sechs Wochen zu einem reinigenden Lebensstil. In dieser Zeit sollten weniger neue Belastungen in Sie gelangen als Ihr Körper aus eigener Kraft beseitigt. Dann wird Ihr inneres Selbstreinigungsprogramm nach und nach die Schlacken abtransportieren und die Schäden beseitigen.

Die besten Entgiftungsrituale für Ihr Sechs-Wochen-Programm:

Tee und Wasser. Der Körper benötigt viel Flüssigkeit, um Schadstoffe auszuschwemmen und abzutransportieren. Bei weniger als zwei Liter am Tag stockt die Zellreinigung. Die Spuren sind äußerlich sichtbar: schlaffe, fahle Haut, stumpfe Haare, müde Gesichtszüge. Tranken Sie sechs Wochen lang drei Liter am Tag und legen Sie einmal pro Woche einen Trink- + Suppen-Tag ein. Bereiten Sie am Vorabend einen großen Topf Gemüsesuppe zu. (Zeitmangel? Fertige Suppen aus der Dose tun es auch.) Essen Sie am Folgetag nur davon und füllen Sie Ihren Magen ansonsten mit Tee und Mineralwasser. Neben dem Entschlacken erzielen Sie zugleich einen Diäterfolg ohne Jojoeffekt.

Peeling. Ein Großteil der Schadstoffe entsorgt der Körper über die Haut. Alle zwei Wochen erneuert sich die Haut. Die unteren Hautschichten wandern mitsamt der enthaltenen Schlacken (freie Radikale!) nach oben, sterben ab und werden abgestoßen. Peelings beschleunigen den Prozess, indem Sie die toten Zellen entfernen. Unser Alternativvorschlag zu den üblichen kosmetischen Peelings.: Starten Sie mit einer Bürstenmassage. Sie entfernt lose Zellschuppen und fördert die Durchblutung. Gönnen Sie sich danach ein erholsames Bad und geben Sie eine Packung Salz ins Wasser. Übrigens: Das preiswerteste Peeling ist zugleich das gesündeste – gesalzene Milch. Milchsäure + Salzkörnchen ergeben ein natürliches Peeling.

Öle. Öl hat die Wirkung, Giftstoffe aus der Haut zu ziehen. Seit dem 19. Jahrhundert praktizierten Raucher in Russland eine Extremvariante. Sie nehmen einen Schluck reines Öl (z.B. Lein- oder Sonnenblumenöl) in den Mund und bewegen es im Mundraum zehn Minuten hin und her, ohne es zu schlucken. Danach wird es ausgespuckt. Diese Methode beseitigt selbst bei starken Rauchern den Mundgeruch – alle Schadstoffe mitsamt den Bakterien, die sie zersetzen. Öl auf der Haut übt eine vergleichbare Wirkung aus. Es zieht Giftstoffe heraus. Das 3-Stufen-Programm Reinigung, Peeling und Eincremen (bzw. –ölen) lässt langfristig die Haut jünger aussehen. Wollen Sie Ihre Haut zugleich entgiften und geschmeidig machen? Nehmen Sie Ölbäder! Sie bestehen aus hochwertigen pflanzlichen Ölen (aus Oliven, Mandeln, Erdnüssen, Soja oder Sonneblumen). Es gibt sie mit Emulgatoren – sie verteilen das Öl im Badewasser. Öle ohne Emulgatoren schwimmen auf der Wasseroberfläche und legen sich erst auf die Haut, wenn Sie aus dem Wasser steigen. Sollten Sie keine Badewanne besitzen, können Sie ölhaltige Duschgele verwenden.

Bewegung. Ob Wandern, Fahrradfahren oder Joggen – körperliche Aktivität trainiert das Abwehrsystem. Je trainierter Sie sind, desto mehr Schadstoffe kann Ihr innerer Reiniger beseitigen. Die positiven Veränderungen spüren Sie unmittelbar: Die Verdauung arbeitet schneller (geringe Verweildauer von Nahrungsgiften im Körper). Die trainierten Muskeln verbrennen auch in Ruhe mehr Energie. Damit nehmen Sie leichter ab und die zusätzlich freigesetzte Energie fließt in Ihr Immunsystem. Unterstützen Sie diese Erneuerung durch leichte, früchtereiche Ernährung.

Veröffentlicht im Januar 2006 © by www.berlinx.de

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