Wie Sie es schaffen, Ihr Leben zu verändern
Der Jahreswechsel ist die Zeit der guten Vorsätze. Doch nur wenige schaffen es, Ihrem Dasein eine neue Richtung verleihen, Ballast abzuwerfen und ganz neu anzufangen. Die meisten scheitern an Selbstzweifeln, Bequemlichkeit und Angst. Egonet verrät Ihnen, wie der Neuanfang gelingt.
- Der Mönch Martin Luther empörte sich über den Sündenerlaß gegen Geld und heftete einen Zettel mit 95 Sätzen gegen den Ablaßhandel an seine Kirche in Wittenberg – der Beginn der Reformation.
- Der Finanzmakler Gauguin warf mit 42 Jahren seinen Job hin und beschloß von nun an als Maler zu leben, trotz zu erwartender Armut – heute sind seine Bilder Millionen wert.
- Die alleinerziehende, arbeitslose Mutter Joanne Rowling schrieb ein Kinderbuch über den Zauberlehrling Harry Potter – heute ist sie reicher als die Queen.
Nicht jeder Neubeginn verändert das Leben so spektakulär. Aber jede Krise – Trennung, Jobverlust oder einfach Unzufriedenheit mit jahrelanger Routine – enthält auch eine Chance. Sie ist ein heimlicher Appell, die Lebensumstände zu ändern. Ein Appell, dem nur wenige folgen. Warum zieht die Mehrheit es vor, im Elend zu verharren?
Angst vor dem Unbekannten. Das Bisherige ist bekannt und man hat sich arrangiert. Ob man sich wirklich besser fühlt, wenn man wechselt? Vor Jahren berichtete ein großes Nachrichtenmagazin von einer Gruppe arbeitsloser Jugendlicher aus Sachsen-Anhalt, die im Sommer zu einem Kurztrip nach Holland aufbrachen. „Nur so aus Spaß“ ging einer von ihnen zum dortigen Arbeitsamt. „Die haben mir sieben Jobs zur Auswahl angeboten“, berichtete er seinen Kumpels voll Verwunderung. Der Clou: Genommen hat er keinen. „Zu Hause habe ich meine Kumpels, da weiß ich wo es lang geht“, war seine Begründung, warum er Sozialhilfe und Langeweile einem ordentlichen Gehalt in der Fremde vorzog.
Trägheit. Der Weg des geringsten Widerstandes besteht darin, alles so zu lassen wie es ist. Veränderung erfordert Mühe. Eine Trennung zieht zum Beispiel Wohnungswechsel und neue Partnersuche nach sich. So unbefriedigend der gegenwärtige Zustand auch sein mag – man sieht, was man verliert, wenn man ihn aufgibt. Was man gewinnen wird, kann man nur vermuten. Wer für einen lukrativen Job in eine andere Stadt zieht, verliert vertraute Kollegen und Freunde. Klar, man wird wohl neue Kollegen und Freunde kennenlernen. Da man sie aber noch nicht kennt … Ob das die Mühe wert sein wird?
Unentschlossenheit. Wovon ich weg will, weiß ich. Aber wohin die Reise gehen soll? Klar, vergangene Fehler will ich nicht wiederholen. Aber wie mache ich es von nun an richtig? Worauf soll ich diesmal achten? Jeder Neuanfang stellt ein Experiment dar. Verschiedene Wege sind möglich, welcher ist der beste? Das Zögern zwischen mehreren Alternativen verhindert den entschiedenen Aufbruch zu neuen Ufern.
Damit der Neubeginn gelingt, empfehlen Psychologen aufgrund zahlreicher Studien folgende Schritte:
Zielsicherheit. Werden Sie sich über Ihre Wünsche klar. Formulieren Sie konkrete Ziele. Wie soll Ihr verändertes Leben aussehen. Vage Wunschvorstellungen („reich werden“) genügen nicht. Wie viel, in welchem Zeitraum, was werde ich dafür unternehmen? Mit der ZIELKURS-Formel aus unserem Artikel „Ziele erreichen“ können Sie sich genau befragen, was Sie wollen und was Sie bereit sind, dafür zu tun.
Mit der Vergangenheit abschließen. Haben Sie innerlich einen Schlussstrich gezogen. Oder hängen Sie noch an Personen oder Umständen, die Sie in Ihre unbefriedigende Lage gebracht haben? Nehmen Sie ein Blatt Papier und schreiben Sie auf:
- Das habe ich in der Vergangenheit Gutes gehabt und
- Das sind die Hemmnisse, die ich in der Gegenwart davon habe.
Machen Sie konkrete Pläne. Wenn Sie sich vor einem Sprung ins kalte Wasser fürchten – Veränderungen erfolgen Schritt für Schritt. Jeder Schritt, den Sie unternehmen, öffnet Ihnen neue Türen. Sie werden Ressourcen entdecken, an die Sie noch nicht dachten. Wenn Sie zwischen mehreren Alternativen schwanken: entscheiden Sie sich aus dem Bauch heraus für eine. Sollte sich diese Wahl später als falsch heraus stellen – Sie werden genügend Möglichkeiten finden, auf einen anderen Weg umzuschwenken. Per Umweg das Ziel zu erreichen ist besser als unschlüssig auf der Stelle zu verharren.
Gönnen Sie sich eine Veränderung auf Probe. Haben Sie generell Angst vor Veränderung? Probieren Sie etwas Neues auf einem Feld aus, wo es nichts ausmacht, wenn die Sache schief geht. Gönnen Sie sich eine Reise auf einen fremden Kontinent. Melden Sie sich in einer Sportgruppe an, um eine neue Sportart zu erlernen. Durch solche Aktivitäten erfahren Sie, wie Sie sich fühlen, wenn Sie sich dem Risiko des Unbekannten aussetzen. Sie lernen schon mal neue Leute und Gegenden kennen. Sie werden gezwungen dazuzulernen. Üben Sie sich im Neuanfangen, und der Ernstfall wird seinen Schrecken verlieren.
Dezember 2003 © by www.berlinx.de
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