Fünf Tipps für Ihren Sommertalk
Von Grillfest bis Strandfete – Sommerzeit ist Partyzeit. Wir erzählen Ihnen, wie Sie dort mit jedermann (und jederfrau) leicht und ungezwungen ins Gespräch kommen.
Ina ist auf einer Gartenparty des Bruders ihrer besten Freundin gelandet. Die Freundin hat Ina als Begleitung mitgenommen, da sie beide seit Monaten wieder Single sind. Ina freut sich, aus ihrer Bude raus und unter Menschen zu kommen. Sie hat allerdings ein Problem. Von all den fröhlichen Leuten kennt sie nur eine – ihre beste Freundin. Die andern scheinen sich alle untereinander gut zu kennen. Sie plaudern mit angeregten Mienen. Nur Ina steht allein am Rand und hält sich an ihrem Cocktailglas fest.
In dieser Lage heißt es: Selbst aktiv werden. Bloß nicht abwarten, ob eine mitleidige Seele ihr Alleinsein bemerkt! Aber wie kommt man ungezwungen in Kontakt?
Kontakt aufnehmen. Wenn Sie eine andere Person allein stehen sehen, gehen Sie hin und sagen: „Ich kenne hier leider niemanden. Wer sind Sie? Woher kennen Sie unsere Gastgeber?“ Wenn alle in Grüppchen stehen, stellen Sie sich irgendwo dazu und hören mit interessierter Miene zu. Nach einer Weile bringen Sie sich ins Gespräch, indem Sie eine Frage stellen: „Ich bin Ina. Sie sprachen über … Was sagen Sie über …?“ Wenn Sie für beide Varianten zu schüchtern sind, bitten Sie Ihre Freundin, Sie ihrem Bruder und weiteren Gästen vorzustellen.
Smalltalk. Wenn Sie in Kontakt gekommen sind, halten Sie das Gespräch am Laufen. Die wichtigste Regel: Keine tiefschürfenden Problemdebatten! Lockeres Geplauder ist angesagt. Sie könnten über das Wetter sprechen, aber diese Masche ist abgedroschen. Bessere Themen sind:
- Aus welchem Anlass Sie da sind, wen Sie kennen und wie alle zu den Gastgebern stehen.
- Wer Sie und die Gesprächspartner sind.
- Wie Sie heißen, was Sie beruflich oder in der Ausbildung tun, taten und tun werden.
- Wo und wie Sie und die anderen wohnen. Wie es sich in Ihrer Gegend lebt.
- Welche Urlaubspläne Sie haben.
Spielen Sie neugierige Reporterin. Wer endlich Kontakt gefunden hat, beginnt oft, ausführlich von sich zu erzählen. Mit der Hoffnung, auf diese Weise Interesse an sich zu wecken. Ein großer Fehler! Die meisten Leute versuchen, Selbstdarsteller rasch wieder loszuwerden. Verstecken Sie Ihr Ego! Interessieren Sie sich lieber für die anderen. Fragen Sie die Gäste nach ihrem Herkommen, ihrem Bekanntenkreis und nach den anderen Gästen. Die Gastgeber werden auf keinen Fall kritisiert, selbst wenn das Essen unterirdisch sein sollte. Wenn Sie absolut nichts Positives über sie sagen können, wenden Sie sich anderen Themen aus der obigen Liste zu.
Einverständnis statt Streit. Lassen Sie sich alles Wissenswerte erzählen und hören Sie einfach zu. Wenn man Sie nach Ihrer Meinung fragt – finden Sie alles, was man Ihnen verrät, interessant und wunderbar. Nur so erhalten Sie weitere Infos. Je mehr Sie erfahren, um so besser sind Sie davor geschützt, in ein Fettnäpfchen zu treten, etwa weil Sie nicht geahnt haben, wer zu wem gehört. Widersprechen Sie niemandem, auch wenn Sie es besser wissen. Bestenfalls dürfen Sie sagen: „Tatsächlich? Ich habe allerdings gehört …“ Wenn der oder die andere auf seiner irrigen Meinung beharrt, lassen Sie ihn/sie. Sie sind auf einer Party, nicht in einer Abiturprüfung. Geraten Sie doch einmal in einen Streit, wechseln Sie rasch das Thema: „Da fällt mir ein, was ich Sie noch fragen wollte …?“
Kontakt ausweiten oder beenden. Klammern Sie sich an keinen Gesprächspartner! In Ihrer Freude, endlich nicht mehr allein zu stehen, wäre es ein Fehler, ein und dieselbe Person über Stunden mit Beschlag zu belegen. Nach zwanzig Minuten Smalltalk wird es Zeit, weiterzuziehen. Bitten Sie einfach Ihren aktuellen Talkpartner, Ihnen andere Leute vorzustellen. War Ihr Gegenüber so interessant, dass Sie ihn unbedingt wieder treffen wollen, kehren Sie später zu ihm zurück. Oder tauschen Sie gleich Handynummern aus.
Wenn nun aber das Gegenteil der Fall ist? Wenn der Typ nervt, und Sie werden ihn nicht los? Sagen Sie: „Darüber steht meine Freundin. Mir ist gerade eingefallen, dass ich ihr was Wichtiges sagen muss.“ Oder Sie verabschieden sich auf die Toilette. Sie können die Gelegenheit auch nutzen, zu den Gastgebern zu gehen. Es zeugt von guter Kinderstube, wenn Sie sich bei Ihnen für die Einladung bedanken und Ihnen versichern, wie gut Sie sich amüsieren. Auch und gerade dann, wenn die Gastgeber sich nicht erinnern, wer Sie sind. Dann klären Sie sie auf und nutzen Sie die Gelegenheit für ein neues Partygespräch.
Lesen Sie bei uns auch:
Small Talk Die Kunst der leichten Konversation
Die Kunst des Smalltalk Neues aus der Welt der kleinen Plauderei
Fauxpas Die besten Anti-Fettnapf-Strategien
Namen merken (I) Die Dialog-Methode
Namen merken (II) Die Experten-Methode
Veröffentlicht im Juli 2014 © by www.berlinx.de
Hinterlasse einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar schreiben zu können.