Wie ich erfolgreich für mich selbst werbe
Kein erfolgreiches Produkt kommt heute mehr ohne Reklame aus. Auch der Einzelne kann Werbestrategien für sich einsetzen, um sich selbst erfolgreicher an den Mann oder die Frau zu bringen, um Freunde zu gewinnen und seine Karriere zu fördern. Die erste Voraussetzung für eine gelungene Selbstrepräsentation ist das richtige Image. Wie Sie es für sich finden und entwickeln, verrät Ihnen EgoNet.
Mancher leistet ein Leben lang harte Arbeit und bringt es zu nichts, ein anderer dagegen schafft scheinbar mühelos den Durchmarsch an die Spitze des Erfolgs. Zufall? Keineswegs. Wer sich in der Wettbewerbsgesellschaft durchsetzen will, muß nicht nur etwas anzubieten haben. Er (oder sie) muß auch dafür sorgen, daß andere sein Angebot zur Kenntnis nehmen und sich dafür interessieren.
Konzerne und Stars leisten sich Werbefachleute und Image-Berater. Aber auch ohne einen speziellen Experten können Sie einiges für ihre Wirkung in der Öffentlichkeit tun. Ob es um Ihr Bekanntwerden in Ihrer Branche, um die Förderung Ihrer Karriere oder nur um eine schlichte Gehaltserhöhung geht – Sie brauchen ein maßgeschneidertes Image, mit dem sie sich trotz der täglichen Informationsflut aus der anonymen Masse herausheben.
Ihr Image ist diejenige Form der Selbstdarstellung, mit der Ihre Umgebung auf einen Blick erkennt, daß Sie sich vom Durchschnitt abheben. Ein gutes Image veranlaßt Ihre Mitmenschen, sich für Sie zu interessieren statt für Ihre Mitbewerber. Was macht ein solche Image aus?
· Unverwechselbarkeit. Bemühen Sie sich, positiv aufzufallen. Aber ohne sich aufzudrängen. Am leichtesten gelingt das, wenn Sie schon äußerlich einen individuellen Stil pflegen. Das bedeutet: Fügen Sie Ihrem Outfit ein, zwei auffällige Details bei, die zu Ihnen passen und die Sie allen Moden zum Trotz nie wechseln. Bei Harald Schmidt ist das die Schleife am Revers, bei Jürgen von der Lippe die knalligen Hawaii-Hemden. Es geht darum, in positivem Sinne anders zu sein.
· Ein hoher Bekanntheitsgrad. Klappern gehört zum Handwerk. Wenn Sie wollen, daß man sich für Sie interessiert, interessieren Sie sich für andere. Erkundigen Sie sich, was Personen, auf deren Bekanntschaft Sie Wert legen, anzubieten haben und nennen Sie zugleich Ihr Angebot.
· Hartnäckigkeit. Aufdringlichkeit schadet, aber Sie dürfen sich durchaus mehrfach in Erinnerung bringen, ohne gleich lästig zu fallen. Eine Studie hat ergeben, daß man erst dann im Gedächtnis der Leute haften bleibt, wenn man seine Botschaft mindestens viermal wiederholt hat
· Stil und Klasse. Ohne eine gehörige Portion Selbstbewußtsein wirkt das Image nicht echt. Weg mit falscher Scham. Wenn Sie sich für etwas Besonderes halten, sollten Sie das auch zeigen. Aber nicht, indem Sie jedem ausführlich erzählen, warum Sie der Größte sind – wer von sich überzeugt ist, muß es nicht lauthals verkünden – sondern indem Sie in Kleidung und Auftreten Ihre Einzigartigkeit unterstreichen. Gönnen Sie sich Kleidung mit guten Schnitten und Stoffen, in denen Sie sich wohlfühlen. Statt darüber nachzudenken, wie Sie Ihre Schwächen kaschieren, betonen Sie lieber Ihre Stärken.
Selbst das beste Image wirkt nicht auf alle. Überlegen Sie, welche Zielgruppe Sie überzeugen wollen. Wenn Sie in einer Motorradclique auffallen wollen, benötigen Sie eine andere Selbstdarstellung als wenn Sie sich bei Ihren Vorgesetzten als tüchtiger Mitarbeiter ins Gespräch bringen wollen. Versetzen Sie sich gedanklich in die Seelen Ihrer Zielpersonen. Was erwarten sie wohl von einem guten Mitarbeiter, Freund, Partner usw.? Genau das müssen Sie anbieten. Aber nicht indem Sie sich in eine Schablone zu pressen versuchen, sondern indem Sie Ihre Individualität, also Ihr Image herausstreichen. Ihr Chef steht auf zuverlässige Mitarbeiter, die auch bei zeitweiser Überlastung flexibel bleiben? Wunderbar, spielen Sie Ihre Stärke aus, auch bei Streß die Übersicht zu behalten und dafür zu sorgen, daß keine wichtige Aufgabe vergessen wird. Aber versuchen Sie nicht, außerdem noch Dutzende von Überstunden zu machen, sämtliche zusätzlichen Kunden zu betreuen und solange Übereifer zu zeigen, bis schließlich alle unangenehmen Arbeiten der Abteilung auf Ihrem Schreibtisch landen. Wer durch übertriebenes Anbiedern überzeugen will, wird nur ausgenutzt. Sie müssen im Gegenteil dafür sorgen, daß man sich um Ihrer Stärken willen um Sie bemüht.
Nicht zu vergessen, daß Ihr Image stimmig sein sollte – also Kleidung, Auftreten und Ihre Leistung zueinander passen – und daß das Image ein Versprechen ist, das Sie einlösen müssen. Wer im Eifer des Gefechts mehr verspricht als er halten kann, wird schnell unglaubwürdig. Und einmal verspieltes Vertrauen ist kaum noch zu reparieren. Besser ist es, nur kleine Verpflichtungen einzugehen, dann aber mehr zu halten, als Sie versprochen haben.
Dieser Beitrag wird fortgesetzt. In der nächsten Ausgabe lesen Sie: Wie mache ich mich interessant für andere?
September 1998 © by www.berlinx.de
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