Wenige einfache Alltagsregeln verlängern das Leben um mehr als zehn Jahre
Hundert werden – wer möchte das nicht! Heute durchaus ein realistisches Ziel. In den Medien hören wir immer neue Rezepte für ein langes Leben. Was wirklich nützt, haben Forscher jetzt herausgefunden.
Mediziner aus Norfolk (Großbritannien) befragten zwischen 1994 und 1997 über 20 000 ältere Personen nach ihren Lebensgewohnheiten und verfolgten ihren weiteren Lebensweg. Das Ergebnis war überraschend eindeutig. Wer vier einfache Lebensregeln befolgte, steigerte seine Lebenserwartung erheblich. Statistisch drückten die Forscher es so aus: Wer alle vier Regeln befolgte, hatte in seinem Leben erst 14 Jahre später das gleiche Sterberisiko wie jemand, der keine dieser Regeln befolgte. Die vier Regeln hat jeder schon gehört:
- Fünf Portionen Obst/Gemüse am Tag.
- Mäßiger Alkoholkonsum. Als Höchstwert galt ein halber Liter Bier am Tag.
- Etwas körperliche Bewegung. Wer einen Bürojob hatte und zum Ausgleich keinen Sport trieb, erfüllte das Kriterium nicht. Regelmäßige Spaziergänge reichen schon, um die Regel zu befolgen.
- Nicht rauchen. Raucher hatten wie schon in anderen Studien eine deutlich verkürzte Lebenserwartung.
Überraschend war nicht nur, wie wenige Regeln den Unterschied zwischen langer und kurzer Lebenserwartung ausmachten. Sondern auch, was nicht dazu gehörte:
Übergewicht. Erhebliche Fettleibigkeit (BMI über 30) verkürzt natürlich das Leben. Besonders wegen der Infarkt- und Diabetesgefahr. Aber leichtes Übergewicht (BMI zwischen 25 und 27) ist sogar gesund, wenn es mit einer aktiven Lebensweise einhergeht. Die häufig gehörte Behauptung, Hungerkuren würden das Leben verlängern, konnte wie schon in früheren Studien nicht bestätigt werden. Das leichte Übergewicht erhöht sogar die Lebenserwartung. Der Grund: Mit Fettreserven kann man im Alter schwere Krankheiten besser überstehen.
Geistige Regsamkeit. Sie hat zwar keine starken Einfluss auf die Lebenserwartung. Aber Kopftraining im Alter vermindert das Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Neugier und Lernen im Alter bleibt also wichtig. Was nutzt ein langes Leben, wenn man im Pflegeheim dahindämmert?
Soziale Kontakte. Freunde können das Leben ähnlich stark verlängern wie Sport. Vorausgesetzt, sie stärken das Selbstwertgefühl und regen zu gemeinsamen Aktivitäten an. Es kommt also auf den Charakter der sozialen Kontakte an. Weil zum Beispiel in einer Ehe vieles Routine ist und Ehepartner oft meckern statt zu loben, sind sie in vielen Beziehungen eher ein Stress- statt ein Gesundheitsfaktor. Gute Beziehungen machen aus einem langen Leben ein glückliches Leben.
Die öffentliche Mitteilung der Universität Cambridge über die neue Studie mit genauer Quellenangabe finden Sie (auf englisch) unter
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Veröffentlicht im Februar 2008 © by www.berlinx.de
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