In der letzten Ausgabe ging es um die Chefposition. Daß immer noch Männer die besseren Karrierechancen haben, liegt jedoch nicht zuletzt an ihren unterschiedlichen Verhaltensweisen, die sie vorher als Mitarbeiter zeigten. EGO-Net erklärt den Unterschied.
Wie ein fleißiges Bienchen rackern sich viele Frauen ab, um ihre berufliche Eignung zu beweisen – in der Hoffnung, eines Tages bemerkt und auf dem Treppchen eine Stufe nach oben befördert zu werden. Doch statt dessen erhält das männliche Großmaul an ihrer Seite, das sich erfolgreich vor jeder Zusatzaufgabe drückt, den begehrten Posten.
Männliche Klüngelwirtschaft? Eher selten. Schuld ist vielmehr ein Geschlechtsunterschied, über den wir früher schon berichtet haben. Frauen erwerben sich Anerkennung lieber durch Solidarität und gegenseitige Hilfe. Männer dagegen verknüpfen Erfolg mit Siegen im Wettstreit mit anderen. Sie haben begriffen, daß es wichtiger ist, kompetent zu erscheinen als durch unermüdlichen Fleiß ihr Können Tag für Tag beweisen zu müssen. Nicht zu Unrecht. Fleiß ist, wenn es um Führungskompetenz geht, nicht die entscheidende Eigenschaft. Ein Chef muß Aufgaben an Mitarbeiter delegieren können – nicht selbst alles erledigen.
Wer nicht bis zur Rente für andere malochen, sondern selbst Weisungen erteilen will, sollte seine Strategien überdenken. Folgende Tips helfen Frauen aus der Fleißfalle heraus:
Selbstbewußtes Auftreten üben. Äußern Sie klare Ansprüche, riskieren Sie ruhig mal die Konfrontation. Sie werden sehen: Selbst wenn Sie sich am Ende nicht durchsetzen, erwerben Sie sich Respekt, ohne an Beliebtheit einzubüßen.
Nein sagen lernen. Dazu im Stillen eine Entscheidung treffen, wozu Sie sich unter Umständen überreden lassen und wozu nicht.
Lehnen Sie „undankbare“ Aufgaben ab, die keiner machen will und deren Erledigung niemand dankbar bemerkt. Bieten Sie statt dessen von sich aus an, etwas Anderes, Wichtigeres zu übernehmen, womit Sie auffallen.
Abschied nehmen vom Perfektionismus, neben Überlastung die Hauptquelle von Streß. Mängel können Sie später immer noch beheben.
Kein Jammern und Klagen. Statt dessen Vorschläge unterbreiten. Werden Sie abgelehnt, auf einer sachlichen Begründung bestehen.
Frauen, die sich von der Arbeit nicht erschlagen lassen und die Übersicht behalten, sind oft bessere Kollegen als ihre männlichen Pendants. Denn ihr Einfühlungsvermögen und ihr Verständnis für zwischenmenschliche Probleme verschaffen ihnen in der Zusammenarbeit mit Gleichgestellten Vorteile. Ihr Teamgeist ist stärker ausgeprägt als bei Männern, die in ihren Kollegen immer auch den Rivalen um den Aufstieg in die nächsthöhere Position sehen.
Veröffentlicht im Juni 2001 © by www.berlinx.de
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