Moshe Feldenkrais
(1904-1984) war ein israelischer Physiker, der Ende der 60
Jahre für sich ein Training entwickelte, um eine Knieverletzung
auszuheilen. Er verband dabei seine Physikkenntnisse über
Bewegungsabläufe mit dem Wissen des altindischen Yoga.
Ziel seiner einfachen Übungen war es, ein Gefühl
für den eigenen Körper zu entwickeln. Langsame und
sanfte Bewegungen sollen helfen herauszufinden, welche Bewegungen
dem Körper helfen, Schmerzen zu vermeiden und Verspannungen
zu lösen.
Millionen von uns leiden unter Rücken-, Nacken- und
anderen Schmerzen, an denen meist seelische Spannungen beteiligt
sind, die sich auf die Muskeln übertragen und dort
zu Verkrampfungen führen, die unser Gehirn registriert
und als Schmerzen an das Bewußtsein meldet. Ein Alarmsignal
für die Betroffenen, das etwas nicht in Ordnung ist.
Aber was? Die Feldenkrais-Methode hilft, es herauszufinden.
Das Vorbild sind die natürlichen Bewegungen kleiner
Kinder. Sie sind noch nicht verkrampft, leiden noch nicht
unter Stress und anderen Zivilisationskrankheiten. Was Kleinkindern
mühelos gelingt, müssen wir erst wieder lernen.
Durch Ausprobieren - in Rehazentren oder in speziellen Schulungen
mit Hilfe eines Lehrers - lernt man, schmerzauslösenden
Bewegungsmuster durch gesunde zu ersetzen.
Der Lehrer führt Möglichkeiten vor, das Becken
und die Beine anders als bisher zu bewegen. Der Schüler
ahmt ihn nach und achtet darauf, wie er sich dabei fühlt.
Welche der vorgeschlagenen Abläufe ihm gut tun und
welche nicht. Was am besten zur Motorik und Anatomie des
eigenen Körpers paßt. Über ein besseres
Harmoniegefühl tut Feldenkrais nicht nur dem Körper,
sondern auch der Seele gut. Inzwischen ist nachgewiesen,
daß die Methode selbst bei chronischen Rückenschmerzen,
Rheuma und sogar nach Unfällen und Operationen als
Rehabilitationsmaßnahme Erfolg verspricht.
Einige Beispiele sollen zeigen, wie die Feldenkrais-Methode
funktioniert:
- Legen Sie sich auf den Rücken, winkeln Sie die
Beine an und fassen Sie mit den Händen nach Ihren
Füßen. Bewegen Sie sich nun wie ein Baby langsam
hin und her. Rollen Sie Ihren Körper auf dem Boden
und beugen Sie Ihre Arme und Beine in verschiedene Richtungen,
ohne die Hände loszulassen. Achten Sie darauf, welche
Positionen Ihnen gut tun und wo sich der Körper verspannt.
- Variieren Sie die Übung, indem Sie die Hände
an die Knie oder über Ihre Schienbeine legen und
so den Beinen beim Herumrollen mehr Spielraum geben. Rollen
Sie auch den Kopf und achten Sie auf Ihre Nackenmuskulatur.
- Legen Sie sich flach auf den Rücken, die Arme liegen
ausgestreckt neben dem Körper. Begnügen Sie
sich mit Minibewegungen in den Schultern, am Po und im
Rücken, um festzustellen, welche Wirbel aufliegen
und welche nicht, welche Muskeln sie unterstützen
und welche Körperpartien angespannt sind und welche
gelöst. Aus diesen Erkenntnissen können Sie
Gymnastikübungen ableiten, die Verspannungen gezielt
lösen.
Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite:
http://www.feldenkrais.de/FK-Methode.htm