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- Genetiker haben es
zweifelsfrei nachgewiesen: Zwischen der
Pigmentierung und dem Temperament besteht
ein Zusammenhang. Die Hormone Adrenalin,
Melanin und Serotonin werden bei den
Individuen unterschiedlich stark
produziert. Und sie beeinflussen nicht
nur Nerventätigkeit und Stimmung,
sondern eben auch die Pigmentbildung in
Haut und Haar.
- Die Blonden: Im Klischee gelten sie
als kühl, naiv und auf Äußerlichkeiten bedacht. Zumindest
am erstgenannten Merkmal ist etwas dran. Vergleiche von Persönlichkeitstest
zeigen, daß Blonde in Faktenwissen, insbesondere bei Naturwissenschaften
und Mathematik, am besten abschneiden. Der belgische Soziologe
Léo Jammes, der Begabungen verschiedener Völkergruppen verglich,
fand, daß Blonde ihren Emotionen weniger ausgeliefert sind
als andere. Sie schalten ihr Denken niemals völlig ab. Die
Ursache könnte in den Genen liegen. Blonde, hellhäutige Menschen
entwickelten sich vor Jahrtausenden im kalten Norden, wo nur
Selbstbeherschung und überlegtes Handeln das Überleben in
einem unwirtlichen Klima sicherten.
- Blonde sind daher weder
naiv, noch dumm. Blondinenwitze sind eher
eine Erfindung neidischer Zeitgenoss(inn)en.
Nur 16 Prozent der Frauen sind (natur)blond,
aber mehr als die Hälfte der Männer
bevorzugen blonde Frauen. Woher diese
Vorliebe?
- Blond ist in unseren
Breiten die Haarfarbe der Kinder
von denen die meisten in der Pubertät
dunkler werden. Blonde haben außerdem häufig
kindliche Gesichtszüge, ein
anthropologisches Merkmal, das nichts mit
einem kindlichen Charakter zu tun hat. Männer
erwarten aber aufgrund dieser Äußerlichkeiten
Weichheit, Zartheit und Beeinflußbarkeit
vorzufinden, stoßen aber auf häufig auf
eine distanzierte, überlegene Persönlichkeit.
- Die Folgen: Blonde Frauen
werden häufiger geschieden als andere.
Sie werden mehr und aus den falschen Gründen
umworben als die übrigen.
- Blonde Männer sind häufig
introvertiert und verfügen über beträchtliche
Selbstdisziplin. Da viele Frauen eher
dunkle Männer bevorzugen, haben sie
weniger mit dem Widerspruch zwischen
Erwartung und Realität zu tun.
- Die Schwarzhaarigen:
Sie gelten als geheimnisvoll, deswegen
haben Männer vor ihnen den größten
Respekt. Nach den Testergebnissen findet
sich bei ihnen häufig ein
melancholisches Temperament. Sie kennen
Selbstzweifel und Anfälle schlechter
Laune. Daher rühren auch die berühmten
Temperamentsausbrüche, die man Südländern
nachsagt. Die Eroberungssucht des Latin
Lovers beruht aber selten auf tatsächlicher
erotischer Unersättlichkeit, sondern ist
eher ein Versuch, durch äußere Erfolge
die inneren Selbstzweifel zu besiegen.
Die Frauen locken mit ihrem exotischen
Charme, aber wehe, der Mann behandelt sie
nur wie ein flüchtiges Abenteuer!
Rachsucht und starke Bindungsgefühle
sind bei ihnen häufiger als bei den
Blonden.
- Mehr als andere begeben
sie sich in Psychotherapie und pflegen
ausgeprägte künstlerische oder religiöse
Interessen. Alle großen Religionen und
Kulturen sind in warmen Klimazonen von
Schwarzhaarigen begründet worden.
- Die Rothaarigen: Im
Mittelalter war die Signalfarbe ein Grund,
Frauen als Hexen zu verfolgen. Die Farbe
des Feuers schien direkt auf die Hölle
hinzuweisen. Das ist aber nicht der
einzige Grund. Rothaarige produzieren
weniger Anti-Streß-Hormone als andere,
ermittelte Dan Cobbett von der Harvard
Universität. Die Folge: Sie sind
temperamentvoll und unkonventionell. Sie
lassen sich schwerer in Konventionen
pressen, leben gern als Außenseiter,
pfeifen auf Autoritäten. Sie reagieren
auf jeden Reiz unmittelbar. Eigensinn,
schräge Ideen und das ungefilterte
Aussprechen unliebsamer Gedanken sind
typisch. Vorsicht! Sie brausen leicht auf
und ihr Anpassungsvermögen ist nicht
sehr stark entwickelt.
- Sünderinnen und starke
Frauen wurden von Malern früherer
Jahrhunderte rothaarig gemalt. Mit rotgefärbten
Haaren versprachen schon antike Freudenmädchen
temperamentvolle Erlebnisse.
- Und die unauffälligen Braunhaarigen?
Sie werden oft unterschätzt. Tatsächlich
sind ihre Karrierechancen überdurchschnittlich
gut. Léo Jammes fand, daß Nobelpreisträger
doppelt so häufig in diese Gruppe gehören
als es ihrem Anteil an der Bevölkerung
entsprechen würde. Ihre Stärken sind
Ausgeglichenheit, Durchhaltevermögen,
Streßresistenz. In belastenden
Situationen, wenn alle anderen schon
ausgeflippt sind, bewahren sie noch Ruhe
und Übersicht. Diese Eigenschaften sind
für eine kontinuierliche Laufbahn
Richtung Spitze offenbar wichtiger als
Intelligenz und außergewöhnliche Ideen.
- Zwei Gründe sind für ihr
ausgelichenes Wesen ausschlaggebend.
Erstens sind Braunhaarige genetisch
gesehen Mischlinge. Die Anlagen extremer
Temperamente treten bei ihnen gemildert
auf und werden durch das gegenteilige
Temperament ausbalanciert. Zweitens
wirken sie als Kinder äußerlich nicht
auffällig. Sie werden weniger als andere
dazu verleitet, mit Äußerlichkeiten
ihre Umwelt zu beeindrucken. Das fördert
das Bestreben, Erfolge und Anerkennung
mit inneren Qualitäten zu erzielen.
- Die genetische Anlage ist
nicht allein schuld an der Übereinstimmung
von Haarfarbe und Charakter. Eltern und
andere Bezugspersonen erwarten
nicht selten von ihrem Kind, daß es sich
seinem Farbtyp entsprechend verhält. Bei
Rothaarigen werden Wutausbrüche eher mit
einem nachsichtigen Lächeln quittiert
als bei anderen. Die Erziehung zur
Selbstbeherrschung spielt bei blonden
eine große Rolle. Sie erhalten schon früh
von Besuchern Komplimente wegen ihres
süßen Aussehens, da
versuchen wohlmeinende Eltern
gegenzusteuern, damit man ihnen keine
Flausen in den Kopf setzt. Daß
Schwarzhaarige sensibler werden als
Blonde, dafür sorgen oft schon die
unterschiedlichen Herkunftskulturen.
- Was aber, wenn sich jemand
die Haare färbt? Damit wechselt man natürlich
nicht den Charakter. Dennoch bleibt ein
solcher Schritt nicht ohne Wirkung. Mit
der Haarfarbe wechseln wir die Klischees,
die unsere Mitmenschen auf uns anwenden.
Unmerklich beginnen wir mit der Zeit, auf
die veränderten Erwartungen zu reagieren.
Davon kann jede Frau berichten, die ihr
Haar blond färbt. Auf einmal fällt man
auf, erntet Blicke von Leuten, die einen
früher übersahen. Prominente Beispiele:
Marilyn Monroe (naturbraun) und Madonna (naturschwarz).
So wie beide mit ihrem Image als blonder
Stern hausieren gingen das verriet
mehr als genaues Hingucken, das die
Blondheit eine Maske war.
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