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Unser Titelthema:
Schlagfertigkeit
Mit Witz und Gelassenheit kontern

Ausgabe Mai 2001/ 4. Jahrgang

 

Nie mehr sprachlos! Auf jede Verbalattacke sofort eine passende Erwiderung finden, die den Gegner blaß aussehen läßt - wer möchte das nicht. Mit ein bißchen Übung können Sie die Kunst der geschliffenen Antwort lernen. EGO-Net liefert die Anleitung.
 
Unsere Themen:
Unser Titelthema:
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Sie suchen an der Kasse nach Kleingeld, da mosert schon die Verkäuferin: "Junge Frau, in einer halben Stunde habe ich Feierabend!"

Im Kollegenkreis macht einer eine dämliche Bemerkung über Ihre Frisur oder Ihr Outfit, und alle lachen. Nur Sie nicht. Sie schweigen und bekommen einen roten Kopf.

Sie wollen Ihre kleine Tochter nach dem Sandmännchen zu Bett schicken. Sie sagt "Blöde Mama!" Ihnen fällt keine bessere Antwort ein als "Das sagt man nicht", und erinnern sich im selben Moment, wie Sie als Kind solche Sätze bei Ihrer Mutter immer gehaßt haben.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Stehen Sie bei unvermittelten verbalen Angriffen auch oft sprachlos da? Hilflos, baff und verlegen? Und fallen Ihnen, sobald Sie sich vom Tatort entfernen, nach und nach lauter spitze Bemerkungen ein, die Sie dem Angreifer hätten entgegenschleudern sollen? Nehmen Sie sich vor, beim nächsten Mal mit voller Wucht zurückzuschlagen und ahnen schon, daß der nächste Angriff Sie wieder unvermutet und sprachlos treffen wird?

Warum nur? Wir sind doch sonst nicht auf den Mund gefallen? Unser Unvermögen, angemessen zu reagieren, liegt auch nicht so sehr auf der sprachlichen Ebene, sondern in dem Überraschungseffekt, mit dem der Gegner unsere Souveränität ausschaltet. Sie können sich als Gegenwehr einige sprachliche Muster fest einprägen, die sich hervorragend zum Kontern eignen. Sobald Sie von einer Situation überrascht werden, die Schlagfertigkeit erfordert, überlegen Sie nicht lange, sondern lassen einfach einen Satz nach einem der folgenden Modelle vom Stapel.

Thema wechseln. Wenn Ihnen partout keine geistreiche Entgegnung einfallen will, reden Sie betont freundlich über etwas anderes. Das verwirrt den Angreifer und läßt seine Attacke ins Leere laufen. Besonders gut eignet sich die Frageform. Einige Beispiele (zu den oben geschilderten drei Situationen):

Zu der patzigen Verkäuferin: "Wie lange haben Sie am Samstag geöffnet?"

Zu dem Kollegen: "Wer hat Ihnen denn diese seltsame Krawatte geschenkt?"

Zu Ihrer Tochter: "Wen hat das Sandmännchen denn heute besucht?"

Fragen zum Thema. Fragen in sachlichem Ton sind eine wirkungsvollere Entgegnung als ein beleidigtes Schweigen oder ein Gegenangriff, der sich schnell zu einem heftigen Streit hochschaukelt. Sie zwingen den Angreifer zu einer ebenso sachlichen Antwort.

Zu der patzigen Verkäuferin: "Möchten Sie 32 Pfennige passend oder lieber meinen Hunderter wechseln?"

Zu dem Kollegen: "Stört Sie mehr die Haarfarbe oder eher der Schnitt?"

Zu Ihrer Tochter: "Warum kannst du mich nicht leiden?"

Kompliment statt Zurückschlagen. Wenn der Angreifer Sie in Verlegenheit gesetzt hat, können Sie ihn mit einem entwaffnenden Kompliment in noch viel stärkere Verlegenheit bringen.

Zu der patzigen Verkäuferin: "Ich mag diesen Supermarkt. Das Personal ist hier immer besonders freundlich und verständnisvoll."

Zu dem Kollegen: "Sie sind der einzige hier, der sich stets bemüht, seinen Kollegen etwas Nettes zu sagen."

Zu Ihrer Tochter: "Ich weiß, daß du ein ganz liebes Kind bist."

Wörtliche Zustimmung. Fällt es Ihnen schwer, in der Situation aus dem Angriff eine Frage oder ein Kompliment zu entwickeln, reagieren Sie ganz mechanisch mit einer Zustimmung zu der Äußerung Ihres Gegners, indem Sie seine Aussage ganz wörtlich nehmen. Dies setzt ihn garantiert schachmatt. Sie können diese Zustimmung noch durch einen eigenen, erweiternden Gedanken unterstreichen, sofern Ihnen etwas Passendes einfällt. (Dieser Zusatzgedanke ist in folgenden Beispielen in Klammern gesetzt.)

Zu der patzigen Verkäuferin: "Tatsächlich. In einer halben Stunde. (Das freut mich für Sie.)"

Zu dem Kollegen: "Stimmt. Meine Frisur ähnelt einem Blumentopf. (Wie haben Sie das herausgefunden?)"

Zu Ihrer Tochter: "Stimmt." (Und Sie ziehen eine betont alberne Grimasse.)

Der Zweisilber. Fällt Ihnen gar nichts ein, pariert eine zweisilbige Minimal-Entgegnung den Angriff besser als jeder verlegenen Rückzug.

Zu der patzigen Verkäuferin: "Wirklich?"

Zu dem Kollegen: "Sag bloß?"

Zu Ihrer Tochter: "Meinst du?"

Viele wünschen sich allerdings eine Form der Schlagfertigkeit, mit der sie nicht nur ihren Gegner außer Gefecht setzen, sondern vor anwesenden Dritten mit geistreichen Antworten glänzen können. Welchen Frau möchte nicht, wenn Ihr ein Unbekannter in den Weg tritt und sagt: "Na, Baby, kennen wir uns nicht irgendwoher?" auf die geniale Antwort kommen: "Allerdings. Aus meinen Alpträumen."

An den Angreifer ist die Intelligenz allerdings vergeblich verschleudert. Wäre er intelligent, würde er Sie nicht auf diese Weise angreifen. Ihre zuschauenden Freunde werden unter Umständen Ihren Witz bewundern. Besser wäre es jedoch gewesen, wenn sie Ihnen beigesprungen wären, statt als Zuschauer abzuwarten, wer das Gefecht nach Punkten gewinnt.

Witzige Antworten verlangen einige Übung. Sie müssen lernen, zu dem Satz des Angreifers überraschende Assoziationen zu finden. Wie im letzten Beispiel. Sie bereiten dem Angreifer zwei Überraschungen:

Statt "nein" zu sagen, sagen Sie das Gegenteil, nämlich "ja".

Dieses "Ja" bezieht sich jedoch auf einen Zusammenhang außerhalb seines Erwartungshorizonts und ist für ihn negativ.

Comedysendungen leben von dieser Art Witz. Am besten trainieren Sie, indem Sie in einer ruhigen Stunde zu Haus alle Situationen, in denen Sie sprachlos waren oder werden könnten, vor Ihrem inneren Auge wach rufen und sich dafür möglichst viele witzige Entgegnungen einfallen lassen. Schreiben Sie sie auf und wiederholen Sie diese Übung bei jedem denkbaren Anlaß.

Weitere Informationen finden Sie in unseren Beiträgen aus früheren Ausgaben von EGO-Net:

Streiten, bis die Fetzen fliegen? Die Kunst der erfolgreichen Konfliktlösung

Rache Die heiße Lust an der Vergeltung

Niemals mehr sprachlos! Wie Sie Totschlag-Argumente erkennen und neutralisieren

Die Kunst des Smalltalk Neues aus der Welt der kleinen Plauderei

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